Kunstverein Ab Juli wieder Hofkonzerte in Wittenberg
Nach einer coronabedingten Pause 2020 gibt es in diesem Juli Hofkonzerte.

Wittenberg - Unter der Überschrift „Wir trauen uns“ stellt Thomas Popp vom Kunstverein Wittenberg gegenüber der MZ die diesjährige Hofkonzert-Saison vor. Insgesamt fünf Veranstaltungen werden demnach im Juli angeboten. Alle finden auf dem Schlosshof statt, da dieser unter den gegebenen coronabedingten Umständen, die trotz vielfältiger Lockerungen immer noch besonders sind, „logistisch gut“ sei.
Die ersten drei Konzerte werden von einheimischen Künstlern gestaltet, die unter dem Namen „Zwei im Gartenhäuschen alias Vier auf dem Hof“ eine „Italienische Nacht 2.0“ präsentieren. Nicht nur Szenekenner und Hofkonzert-Freunde wissen, dass die Band Elena Bianchi, Jan P. Pajak, Dirk Sültemeyer und Michael Ketelaar vereint. Unter anderem 2019 gaben sie in dieser Besetzung ein Hofkonzert mit italienischen Klängen, jetzt soll es, merke: 2.0 - eine erweiterte Version geben und zwar am 15., 16. und 17. Juli.
Trockenfisch bis Kaviar
Das vierte Konzert wird am 23. Juli vom Leschenko-Orchester gestaltet. Die Gruppe aus Leipzig bietet einen russischen Abend. Unter dem Motto „Von Trockenfisch bis Kaviar“ kündigt Kunstvereinsvorsitzender Popp „flotte Musik“ an und sagt: „Ich bin mir sicher, dass der Funke schnell überspringt.“ Das neun- bis elfköpfige Ensemble von Peter Wassiljewski sei jedenfalls eine leidenschaftliche Band. Kurze Konzertmitschnitte auf der Homepage von Leschenko beweisen das eindrücklich.
Das Abschlusskonzert gibt am 24. Juli die Collins- und Genesis-Tribute-Band „Phil“, die ein großes Wittenberger Publikum bereits im Reformationssommer 2017 begeistert hat. Organisiert hatte auch dieses Konzert der Kunstverein. Seither sei man oft angesprochen worden: „Holt die noch mal!“
Geplant war das tatsächlich auch schon im Jahr 2020, doch fielen ehedem auch die Hofkonzerte der Corona-Pandemie zum Opfer. Das war übrigens auch deshalb bitter, weil es sich um die 25. Saison gehandelt hätte, zu der neben anderen die „Prinzen“ erwartet wurden. Diese kündigt Popp jetzt für 2022 an.
Testzentrum vor dem Hof
„Wir wollen das kulturelle Leben wieder mit anschieben helfen“, sagt Thomas Popp über die bevorstehenden Hofkonzerte. Dass sie dabei nicht die vom Bund in Aussicht gestellte Förderung für Kulturveranstaltungen in Anspruch nehmen, liegt am Konzept der Reihe und dem Selbstverständnis des Vereins. Der finanziert seine Konzerte mit Sponsoring und über den Ticketverkauf.
Gerade gedruckt werden die Karten für die 2021er Konzerte, fest steht das Sicherheitskonzept in puncto Corona für die Abende: „Wir planen aktuell mit 400 Personen pro Konzert“, sagt Popp. Dies habe mit den einzuhaltenden Abständen zu tun, dabei berücksichtigt werden muss, dass sie wie in früheren Jahren Tische stellen. An denen wird im Rahmen der Konzerte Essen serviert - auch das hat Tradition bei den Wittenberger Hofkonzerten.
Vor dem Schlosshof soll mit Unterstützung einer Apotheke ein Corona-Testzentrum für die Konzertbesucher eingerichtet werden, wobei Geimpfte und Genesene, die das nachweisen können, keinen Test benötigen. Ansonsten verweist Thomas Popp auf Abstandsregeln. Maskenpflicht gelte nur, wenn der Tisch verlassen wird.
Einlassbeginn ist wegen der Tests bereits ab 18.30 Uhr, Konzertbeginn um 20.30 Uhr. Der Ticketpreis beträgt 29 Euro plus Vorverkaufsgebühr. Erhältlich sein werden die Karten demnächst und nur in der Tourist-Information. Von dort heißt es, Interessenten könnten sich schon melden, Tel. 03491/498610. (mz)