Zugeparkte Rettungswege Zugeparkte Rettungswege: Warum die Feuerwehr Weißenfels jetzt rote Zettel verteilt

Weißenfels - Wer an seinem geparkten Auto dieser Tage einen sonderbaren roten Zettel findet, braucht zwar vorerst kein Bußgeld zu befürchten - dennoch geht es um eine ernste Angelegenheit. „Wir wollen das gedankenlose Abstellen des Autos verhindern“, sagt Steve Homberg von der Freiwilligen Feuerwehr Weißenfels. Der Ortswehrleiter steckt hinter der Flyer-Initiative. Er weiß: Straßen werden viel zu häufig so zugeparkt, dass für die Fahrzeuge der Feuerwehr auf dem Weg zum Einsatzort im Notfall kein Durchkommen ist.
„Viele sind da sehr bequem geworden“, stellt Homberg fest. Dabei gibt es für das Parken des Pkw klare Vorschriften: Zwischen abgestellten Fahrzeugen und dem gegenüberliegenden Bordstein müssen mindestens drei Meter, wischen wechselseitig parkenden Fahrzeugen müssen von Stoßstange zu Stoßstange mindestens zehn Meter Platz sein. „Viele Menschen wissen das gar nicht“, sagt Steve Homburg. Die Initiative solle deshalb vor allem informieren und sensibilisieren. Denn wer die Zufahrt von Rettungskräften blockiert, riskiert im Zweifel bekanntermaßen womöglich sogar Menschenleben.
Bereits im vergangenen Jahr klagte die Weißenfelser Feuerwehr über zugeparkte Straßen
Bereits im vergangenen Jahr klagte die Weißenfelser Feuerwehr über zugeparkte Straßen, etwa in der Albert-Schweitzer-Straße in der Neustadt. Nach vermehrten Erfahrungen dieser Art kam Homberg deshalb auf die Idee des Flyers. Er organisierte dafür extra eine Drohne, um das Foto zu schießen. „Gestaltet haben wir den Flyer dann selbst“, erzählt er. Mittlerweile seien die Kollegen schon „fleißig dabei“, die Flyer zu verteilen. „Wir haben sie jetzt immer in den griffbereit in den Fahrzeugen liegen“, sagt Homburg.
In den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram, in denen die Feuerwehr die Neuigkeit geteilt hat, findet die Initiative große Zustimmung. In den Kommentaren ist vermehrt von einer „super Idee“ die Rede, andere Nutzer schreiben: „Hoffentlich hilft es auch“. Das wünscht sich freilich auch Steve Homburg. Er hofft, dass die Zustimmung dazu nicht nur im Netz präsent ist, sondern auch, wenn es den eigenen Pkw beim Parken auf der Straße betrifft. Vielleicht tragen die Flyer ihren Teil dazu bei. (mz)