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Zerstörte Futterkrippe Zerstörte Futterkrippe: Stadtjäger bekommt schnell Unterstützung

18.11.2015, 12:38
Stadtjäger Armin Deubel an der zerstörten Futterkrippe.
Stadtjäger Armin Deubel an der zerstörten Futterkrippe. Peter Lisker Lizenz

Weißenfels - Der Weißenfelser Stadtjäger Armin Deubel bekommt gleich von zwei Seiten unerwartet Unterstützung. Die Jugendwehr der Weißenfelser Feuerwehr und die Jugend- und Freizeiteinrichtung Das Boot in Weißenfels wollen ihm helfen, die zerstörte Futterkrippe zu ersetzen. Diese hatte hatte der Stadtjäger vor wenigen Tagen völlig zerstört entdeckt. Wie der Weißenfelser Ortswehrleiter Steven Homberg ankündigt, will er sich mit Armin Deubel umgehend in Verbindung setzen. Das zu benötigende Werkzeug und die Technik, die dazu gebraucht wird, sei auf den Einsatzwagen vorhanden. Vor Ort könne so relativ schnell und problemlos geholfen werden, so Steve Homberg. Außerdem sei das eine passende Gelegenheit, den Nachwuchs zu schulen.

„Wenn uns Armin Deubel das Material zur Verfügung stellt und uns sagt, wie es geht, dann machen wir das“, kündigt der Leiter des Bootes, Thomas Ganz, an. Deubel ist davon ganz begeistert. „Das wäre wunderbar“, sagt er. „Außerdem bekommen die Jugendlichen einen Bezug zur Natur“, unterstreicht auch er. Das soll im Rahmen der Projektarbeit der Interessengemeinschaft Bildung-Leuna-Merseburg (IBLM) mit den Jugendlichen geschehen. Die IBLM ist der Träger vom Boot. Der Stadtjäger weiß, dass diese Jungen und Mädchen sie schnell achten und dann auch darauf schauen, dass dort niemand mehr sein Unwesen treibt. Das ist eine Sache, die ihm sehr am Herzen liegt. Daher lädt er selbst immer mal wieder Schulklassen ein. Den Jungen und Mädchen zeigt er die Schätze der Natur und erklärt ihnen, wie wichtig sie ist.

Längerfristige Freundschaft?

Vielleicht wird es sogar eine längerfristige Freundschaft zwischen ihm und dem Boot werden. Die gab es nämlich schon einmal. Die ursprüngliche Futterkrippe war vor Jahren von Jugendlichen des Bootes gebaut worden. Irgendwann war der Kontakt aber eingeschlafen. Dieser soll mit dem neuen Vorhaben wieder geweckt und vor allem am Leben erhalten werden. Das wäre etwas, was Armin Deubel gefallen würde. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass im Boot nun auch Flüchtlinge oft zu Gast sind. Für den Stadtjäger ist dies eine willkommene Gelegenheit die Flora und Fauna der Region zu zeigen. Denn viele der jungen Leute kommen aus ganz fernen Ländern, wie Syrien oder Afghanistan. Die Landschaft dort lässt sich mit der im Burgenlandkreis kaum vergleichen.

Die Futterkrippe in dem nahe Weißenfels gelegenen Landschaftsschutzgebiet Muttlauer Schweiz ist nicht wieder zu reparieren. Als der 57-Jährige sie vor wenigen Tagen in diesem schlimmen Zustand entdeckte, war er mächtig verärgert. Die Tatsache, dass solche Konstrukte demoliert werden, ist an sich schon schlimm. Der Zeitpunkt hätte außerdem kaum unpassender sein können. Der Winter steht unmittelbar bevor. Deubel wollte nun schon einmal die Krippe ab und zu mit Zuckerrüben, Heu und Körnern bestücken. So sollten die Tiere, die bald Not leiden, die Stelle kennenlernen, an der ihnen dann über diesen Zeitraum regelmäßig geholfen wird.

Standpunkt vor ideal

Der Standpunkt war ideal. Dort sind die Tiere vor Wind geschützt. Außerdem wächst dort eine große Eiche. Ihre Früchte sind ebenfalls überlebenswichtige Leckereien für die Tiere.

Deubel hatte nicht nur die zerstörte Krippe entdeckt. Er sah zu dem Zeitpunkt auch Jugendliche, die sich dort aufhielten. Sie stritten ab, dass sie etwas damit zu tun haben. „Ich konnte sie ja nicht festhalten“, erinnert er sich. Aber er sah auch Werkzeug an der Stelle liegen. Vermutlich war versucht worden, aus dem Holzkonstrukt eine Art Bude zu bauen. Darauf lassen die „Umbauarbeiten“ schließen. Ein Teil einer Wand eines Hochsitzes war bereits angebaut worden. Außerdem war die Krippe so umgestoßen worden, dass man auf ihr sitzen konnte. Es war offensichtlich mit ziemlich brachialer Gewalt vorgegangen worden.

Neben ihr fand Deubel auch noch eine Leiter. Diese war ursprünglich an einen Hochsitz angeschweißt. So einfach kann sie nicht abgerissen worden sein. Die Täter mussten richtig Gewalt anwenden. Das zeigt auch, wie verbogen die Leiter teilweise ist. „Wenn die Jugendlichen mir helfen, wäre das klasse“, sagt Deubel abschließend.(mz)