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Wirtschaftstag am Agricolagymnasium Wirtschaftstag am Agricolagymnasium: Lernen Hohenmölsener Schüler bald im Braunkohlerevier?

Von Petra Wozny 04.07.2013, 18:33
Dicht umringt: Max Landmann (re.) aus Nessa hat am Gymnasium gelernt. Jetzt ist er Azubi bei AGCO und froh in der Region lernen und arbeiten zu können. Beim Wissenschaftstag erklärte er den staunenden Schülern gemeinsam mit dem Montageleiter Frank Zimmermann den 20-Tonner „Katana 65“.
Dicht umringt: Max Landmann (re.) aus Nessa hat am Gymnasium gelernt. Jetzt ist er Azubi bei AGCO und froh in der Region lernen und arbeiten zu können. Beim Wissenschaftstag erklärte er den staunenden Schülern gemeinsam mit dem Montageleiter Frank Zimmermann den 20-Tonner „Katana 65“. Peter Lisker Lizenz

Hohenmölsen/MZ - Max Landmann hat guten Grund, stolz zu sein. Vor dem Agricolagymnasium in Hohenmölsen erklärt er dem Schulleiter Frank Meudtner den vorgefahrenen Feldhäcksler - ein 20-Tonner, der in der Stadt beim amerikanischen Landmaschinenbauer AGCO produziert wird. Landmann ist dort im ersten Jahr Lehrling. Er will Industriemechaniker werden. Die beiden kennen sich gut, bekam doch der junge Mann im Vorjahr von Meudtner das Abiturzeugnis. „Es ist schön zu sehen, was aus unseren Schülern wird“, freut sich der Schulleiter. Und Landmann punktet: „Die Region ist es wert, hier zu bleiben. Hier wirst du was.“

Um dies noch nachhaltiger in die Köpfe der Schüler zu bringen, wird seit vier Jahren am Agricolagymnasium der Wissenschaftstag durchgeführt. Am Donnerstag nun im neuen Gewand und opulenter denn je. Andreas Meißner, Lehrer an der Bildungseinrichtung und Organisationschef, dazu: „Ich denke, es hat sich ausgezahlt, dass sich das Gymnasium mit dem Bürgermeister und der Mibrag an einen Tisch gesetzt hat. So liefen die Kontakte zu den Unternehmen einfach besser.“ Zu jenen zählten neben der Mibrag eben auch erstmals AGCO und die Midewa, aber auch die Berufsbildenden Schulen des Burgenlandkreises sowie die Technische Universität Freiberg und die Hochschule Merseburg. Allen war gemein, dass sie mit den Schüler anschaulich ins Gespräch kommen wollten.

So hielt der Direktor des Institutes für Bohrtechnik und Fluidbergbau, Professor Mohd M. Amro, eine Vorlesung über Erdöl. Das Interesse der Jugendlichen war so groß, dass etliche keinen Sitzplatz mehr bekamen. Mit der Wissenschaftseinrichtung verbindet das Gymnasium eine Kooperation ebenso wie mit der Mibrag. Nun werde eine solche enge Verbindung auch mit der AGCO angestrebt, war vom Schulleiter zu erfahren, der es gern sehen würde, wenn auch außerhalb der jährlichen Wissenschaftstage die Klassenräume zum Vorlesungssaal würden. „Wir bilden in drei Berufen aus“, machten Midewa-Mitarbeiter Viola Seiler und Bernd Müller neugierig auf eine Lehre in diesem Unternehmen. Und sie verwiesen immer wieder auf die Landkarte, auf der die Standorte des Unternehmens zu sehen waren, um zu zeigen, dass die Lehre auch in der Nähe des Heimatortes absolviert werden kann.

Nutznießer dieser Veranstaltung waren nicht nur die Gymnasiasten, sondern auch die Sekundarschule und die Grundschulen der Stadt. „Also ich habe schon mal was von den Landmaschinen gehört, aber das die auch hier gebaut werden, wusste ich nicht“, zeigte sich der 15-jährige Thomas Wahren erstaunt. Der Sekundarschüler, der in Nessa zu Hause ist, würde nach der zehnten Klasse ungern weit weg von zu Hause lernen. Sich bei ACGO zu bewerben, zieht er nun in Betracht. „Wir wollen mit diesem Tag bei unserer nachfolgenden Generation Lust aufs Lernen wecken, denn die muss da sein, um später mit Lust einen Beruf auszuüben. Da muss man nicht weit weg. Chancen gibt es bei uns im Revier mehr als genug“, resümierte Bürgermeister Andy Haugk (Aktives Hohenmölsener Land). Er freute sich über die große Resonanz bei den Schülern und Unternehmen.