Stadtrat kritisiert Risch Weißenfelser Theater „Gloria“ wird zum Thema im Wahlkampf zum Oberbürgermeister

Weissenfels/MZ/ari - Die aktuelle Beteiligung der Bürger bei der Suche nach einer Nutzung für das ehemalige Lichtspieltheater „Gloria“ ist nach Ansicht des Weißenfelser Stadtrates Eric Stehr (Fraktion Die Linke-Die Partei) eine Farce.
Debatte um Nutzung des Theaters „Gloria“ wird zum Wahlkampf-Thema
Nach außen werde das Bild der Entscheidungsfreiheit der Menschen gewahrt, doch das Prozedere sei ganz anders, schreibt Stehr in einer Reaktion auf die jüngsten Tage der offenen Tür im „Gloria“, die bei der Weißenfelser Bevölkerung auf eine große Resonanz gestoßen waren. Tatsächlich seien doch in Gesprächen mit der Verwaltung und dem Oberbürgermeister Ideen wie ein Kino, eine Bibliothek oder ein Veranstaltungsort längst als zu teuer und unrentabel abgeschmettert worden.
Stehr verweist unter anderem darauf, dass die Besucher eines Streetfoodfestivals vor einigen Jahren bereits ihre Ideen und Wünsche für das „Gloria“ notieren konnten. Eine Bürgerbeteiligung sei also bereits erfolgt. Bei der aktuellen Aktion wird nach Ansicht Stehrs mit den Emotionen der Menschen gespielt. Gehe es nach dem Oberbürgermeister, solle noch in diesem Jahr der Beschluss fallen, was mit dem „Gloria“ passiert, damit man für das nächste Jahr bereits Mittel im Haushalt einplanen kann.
„Hier wird Wahlkampf mit einem der wichtigsten Gebäude der Stadt gemacht“
Stehr, der sich bei der Wahl im Juni vergeblich um ein Direktmandat für den Landtag bemüht hatte, vermutet hinter dem Aktionismus rund um das „Gloria“, das zum „Herzensprojekt“ vieler Weißenfelser geworden sei, einen Zusammenhang mit der Weißenfelser Oberbürgermeister-Wahl im kommenden Frühjahr.
„Hier wird Wahlkampf mit einem der wichtigsten Gebäude der Stadt gemacht“, behauptet Stehr. Nach Informationen der MZ hat sich Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festgelegt, ob er sich im kommenden Jahr für eine dritte Amtszeit bewerben will.