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Um Lücken in neuer Schuhausstellung zu schließen Weißenfelser Museumsförderverein sucht Paten für hundert Exponate

Welcher große Wurf den Initiatoren jetzt gelungen ist.

Von Andreas Richter 18.05.2021, 09:30
Das Modell ?Blossom? des Schuhdesigners Kobi Levi.
Das Modell ?Blossom? des Schuhdesigners Kobi Levi. Foto: Levi

Weissenfels - Den Initiatoren des Weißenfelser Aktion „Schuhpaten“ ist ein großer Wurf gelungen: Der israelische Schuhdesigner Kobi Levi wird für die neu gestaltete Dauerausstellung im Weißenfelser Museum ein Paar Schuhe des Modells „Blossom“ (deutsch: „Blüte“) anfertigen. Der Künstler hat schon außergewöhnliche Schuhe für Stars wie Sängerin Lady Gaga oder Schauspielerin Whoopi Goldberg entworfen.

Museumsförderverein sucht Paten für Exponate in der neuen Schuhausstellung

Mit der Aktion „Schuhpaten“ wollen das Museum und sein rühriger Förderverein Lücken in der Schuhsammlung schließen. Dabei geht es vor allem um internationale Schuhmode vom Ende der 1990er Jahre bis in die Gegenwart. Weil das Museum seit vergangenem Jahr nicht mehr über ein Budget zum Ankauf neuer Ausstellungsstücke verfügt, wurde die Idee geboren, die Anschaffung neuer Exponate über Paten zu finanzieren.

Interessierte Bürger oder auch Unternehmen und Institutionen bezahlen dabei jeweils ein Paar Schuhe und werden dafür in der neuen Ausstellung mit ihrem Namen neben den Schuhen verewigt. Dazu gibt es eine Urkunde und ein kleines Geschenk als Dank.

Plan für Sammelpatenschaft

Isabell Aurin-Miltschus, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum, hatte nun die Idee, ein Modell der auf Levis Internetseite angebotenen Schuhe des Modells „Blossom“ zu erwerben. Kostenpunkt: 1.157 Euro. Darüber wurde auch in einem Fernsehbeitrag berichtet. „Nach der Sendung rief mich ein Mann aus Bad Dürrenberg an und sagte, er wolle 500 Euro für den Ankauf übernehmen“, erzählt Matthias Böttger, der Vorsitzende des Museumsfördervereins.

Daraufhin habe man eine Sammelpatenschaft organisieren wollen. „Nachdem ich dem Mann aus Bad Dürrenberg Bilder vom Objekt unserer Begierde geschickt hatte, meldete er sich und sagte, dass er die Bezahlung der Schuhe komplett übernimmt“, so Böttger. Die nächste gute Nachricht: Nachdem Böttger eine E-Mail an den Künstler geschickt hatte, erhielt er eine Antwort direkt von Kobi Levi. Und dieser räumte den Weißenfelsern auf Nachfrage sogar einen Rabatt ein. „Damit sind die nicht unerheblichen Zusatzkosten wie Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuer gedeckt“, freut sich Matthias Böttger.

Großes Ziel des Vereins: Hundert Paten für hundert Paar Schuhe

Mittlerweile sei das Geld beim Künstler eingegangen, so dass er in diesen Tagen mit der Fertigung der Schuhe für das Weißenfelser Museum beginnen werde, erzählt der Vorsitzende des Fördervereins weiter. Als Zugabe werde Levi die Schuhe signieren und ein Foto mit einem Gruß für die neue Ausstellung beilegen. Die Geschichte um den Stardesigner aus Israel ist der vorläufige Höhepunkt einer Aktion, die der Verein in diesem Jahr anlässlich seines 30-jährigen Bestehens ins Leben gerufen hatte.

Mittlerweile gibt es rund 60 Paten - überwiegend Einzelpersonen, aber auch einige Unternehmen. Das große Ziel des Vereins: Hundert Paten für hundert Paar Schuhe. Die neue Schuhausstellung soll im Jahr 2025 im südlichen Westflügel von Neu-Augustusburg eröffnet werden. Vorher ist geplant, bis dahin erworbene Fußbekleidung in einer Vitrine im Foyer zu präsentieren. Derzeit ist das Museum jedoch wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Wer Schuhpate werden will, der kann sich per E-Mail wenden an [email protected]. (mz)