Netzwerk für Patienten Weißenfelser Asklepios-Klinik: Netzwerk für Patienten - Krebszentrum in der ehemaligen Geburtenstation

Weißenfels - Gute Nachricht aus dem Weißenfelser Krankenhaus: Die Asklepios-Klinik in der Naumburger Straße hat ihr ambulantes Zentrum zur Versorgung von Krebspatienten erweitert und modernisiert. „Wir haben jetzt einen eigenen Bereich für unser ambulantes onkologisches Zentrum. Am bisherigen Standort waren wir an der Kapazitätsgrenze angelangt“, erklärt Klinik-Geschäftsführer Joachim Kröger.
Vor wenigen Tagen ist das Zentrum innerhalb des Klinikgebäudes umgezogen. Zuvor wurden die neuen Räumlichkeiten drei Monate lang umgebaut. Rund 100 000 Euro hat Asklepios nach eigenen Angaben investiert. Die Räume waren frei geworden, weil die Klinik Ende letzten Jahres die Geburtshilfe wegen fehlender Hebammen aufgeben musste und derzeit keine realistische Chance sieht, dieses Angebot neu zu beleben.
„Wir hatten bislang sehr beengte Verhältnisse. Jetzt haben wir etwa drei Mal so viel Platz. Die Bedingungen für Patienten, Ärzte und Pflegekräfte haben sich wesentlich verbessert“, sagt Thoralf Lange, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, internistische Onkologie und Gastroenterologie. Während die Patienten früher zum Teil im engen Flur warten mussten, gibt es jetzt einen großzügigen Anmelde- und Wartebereich.
Weiterer Meilenstein in der Entwicklung des ambulanten Krebszentrums
Die Zahl der Behandlungsplätze hat sich von 15 auf 18 erhöht. Eine weitere Verbesserung: eigene Sanitäranlagen und ein spezielles Bett, in dem schwer Erkrankte auf ihre Behandlung warten können.
Der Umzug ist für das Weißenfelser Krankenhaus ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung ihres ambulanten Krebszentrums - dem einzigen dieser Art im Burgenlandkreis. Dass Standortwechsel und Erweiterung der Tagesklinik Sinn machen, zeigt ein Blick auf die Patientenzahlen. Laut Chefarzt Lange wurden im vergangenen Jahr allein im internistischen Bereich pro Quartal rund 500 Patienten behandelt. In diesem Jahr seien es bislang rund 700 Patienten pro Quartal gewesen.
Dabei ist dieser Bereich nur eine von drei Säulen des interdisziplinären Krebszentrums. Dazu gehören darüber hinaus das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Brustzentrum, das an Brustkrebs erkrankte Frauen behandelt, sowie das Prostatakarzinom-Zentrum zur Behandlung von Erkrankungen des Harntraktes und der männlichen Geschlechtsorgane. In der gesamten Tagesklinik werden laut Chefarzt Thoralf Lange in jedem Quartal rund 1.300 Patienten versorgt.
Dabei schwört Dr. Dieter Lampe, Chefarzt des Brustzentrums, auf das enge Netzwerk der verschiedenen Disziplinen. „Von der Diagnostik über die Therapie bis zur Nachsorge liegt bei uns alles in einer Hand“, versichert der Mediziner.
Viele Patienten würden über Jahre hinweg im Zentrum behandelt, so Dr. Hans-Jörg Scholz, Chefarzt der Urologie. Dabei entstünden im Laufe der Zeit zum Teil feste Bindungen zwischen Arzt und Patienten.
Vor mehr als zehn Jahren war das ambulante onkologische Zentrum am Weißenfelser Krankenhaus gegründet worden. Um das gesamte Spektrum der Untersuchung und Therapie von Krebspatienten abdecken zu können, arbeitet die Tagesklinik mittlerweile mit rund 30 Kooperationspartnern zusammen. (mz)