Weißenfels Weißenfels: Hilfe für Kinder mit Diabetes und Rheuma
WEISSENFELS/MZ. - Ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme - Susanne Herrmann kennt die Symptome der Zuckerkrankheit. Denn ihre Tochter Nelly ist an Diabetes erkrankt. Gerade mal zweieinhalb Jahre war sie alt, als sich vor anderthalb Jahren die Diagnose bestätigte und die kleine Querfurterin sofort mit ihrer Mutter zu einer dreiwöchigen Behandlung ins Krankenhaus musste.
Am Sonnabend besuchte Susanne Herrmann das Symposium zu Kinderrheumatologie und Kinderdiabetologie am Asklepiosklinikum in Weißenfels, zu dem Ärzte und Eltern eingeladen waren, um sich über neueste Entwicklungen zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Nachdem sie die Kinderdiabetologin der Reha-Klinik Bad Kösen, Sabine Fiedler, kennengelernt hat, sieht Susanne Herrmann der Kur für Nelly im Januar beruhigt entgegen. "Wir sind bisher überall aufgefangen worden, Nelly wächst in ein Leben mit ihrer Krankheit hinein", berichtet die Mutter, wie sie den anfänglichen Schock darüber überwunden hat, dass ihre Tochter Diabetes Typ I hat. Ihr war klar, dass sich damit der Alltag krass wandelt. Schließlich hatte sie bei ihrer Schwester Evelyn schon einmal miterlebt, wie ein Kind sich an einen strikten Ernährungsplan halten und gespritzt werden musste. "Gottseidank hat sich in der Medizin mittlerweile so viel entwickelt", sagt sie und ist froh, nur aller zwei Tage Nelly mit einem neuen Katheter "ärgern" zu müssen und nicht mit mehrmaligen Spritzen täglich. Auch der Ernährungsplan kann heute viel lockerer gestaltet werden, die Vierjährige auch schon mal naschen.
"Hoch interessant" fand die Querfurterin, was sie über Kinderrheuma erfahren hat. "Jetzt verstehe ich die Eltern mit diesen Problemen viel besser" sagt sie. Man tausche zu solchen Veranstaltungen nicht nur Erfahrungen zum Umgang mit der Krankheit des eigenen Kindes aus, sondern eben auch zu grundsätzliche Erziehungsfragen und der Lebensgestaltung in besonderen Situationen.
Sowohl Diabetes wie auch Rheuma sind sogenannte Autoimmunkrankheiten, das heißt, Ursache ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe. Daniel Windschall, Chefarzt der Weißenfelser Kinderklinik, stellte auf dem Symposium die Therapiemöglichkeiten vor, mit denen den Schwellungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen von Rheuma bei Kindern entgegengewirkt wird. Er erklärte, dass die Krankheiten immer zeitiger erkannt werden.
Bei Antonia, der Tochter von Ulrike Beier, haben die Ärzte im Klinikum Halle im Alter von einem Jahr Rheuma festgestellt und behandeln das Kind seit zehn Jahren schon auf verschiedene Weise. "Mit den neuen Medikamenten, den Biologika, kann Antonia nun ziemlich beschwerdefrei leben", schätzt die Mutter ein. Es helfe ihr zu wissen, dass es Alternativen gibt, wenn ein Medikament mal nicht anschlägt oder wegen Nebenwirkungen nicht durchzuhalten sei.
Sabrina (8), Pflegetochter von Viola Schröder aus Teuchern, wird seit knapp einem Jahr wegen Rheuma behandelt. Aller 14 Tage eine Humira-Spritze und allabendlich einen Saft, das verweist die Krankeit in ihre Schranken und schränkt die Momente der Angst vor dem "Piksen" schon sehr ein. Von den Kurangeboten in Bad Kösen war die Pflegemutter auch sehr angetan.