Weißenfels Weißenfels: Glasplatten fallen auf Arbeiter
WEISSENFELS/MZ. - Der Arbeitsunfall hatte sich laut Polizei gegen 14 Uhr ereignet.
Der Rettungshubschrauber flog den Verletzten in ein Krankenhaus. In Windeseile gab es viele Schaulustige, die sich auf dem Platz versammelten und das Geschehen verfolgten. "Ich war gerade einkaufen und sah den Hubschrauber landen", sagte Alexander Ernst aus der Saalestadt. Der Mann habe mit dem Rücken an einem Pfeiler gelehnt, seine Arbeitskollegen hätten ihn wenige Minuten zuvor aus seiner misslichen Lage befreit. Möglicherweise habe der Bauarbeiter nicht die gesamte Last voll abbekommen, schilderte der 31-Jährige Mediengestalter im Nachhinein die Situation. Denn eine Glasplatte von der ungefähren Größe von 1,50 Meter Mal 1,80 Meter wiege rund 120 Kilogramm. Sechs Glasplatten waren in der Kiste gelagert. Wie es zu dem Unfall kam, wisse er nicht genau, könne sich aber gut vorstellen, dass der zu dieser Zeit heftige Wind die Kiste umwarf. "Es muss wohl ein Reflexhandlung gewesen sein", mutmaßte Doreen Röder, die Filialleiterin des Marktes. Möglicherweise habe der Mann versucht, die Kiste beim Umfallen abzufangen. "Ich war mächtig aufgeregt, denn die ganze Situation hat mich unweigerlich an meinen Vater erinnert, der vor zwei Jahren gestorben ist", fügte Alexander Ernst hinzu. "Ich habe deutlich den Schmerz des verletzten Mannes im Gesicht gesehen, als er vom Boden auf die Trage gehoben wurde." Dennoch sei der Mann, dem von Sanitätern eine Infusion angelegt wurde, ansprechbar gewesen. Alexander Ernst: "Das Zusammenwirken der beteiligten Helfer hat mich beeindruckt." Alles habe in nur wenigen Minuten gut geklappt. Jörg Bethmann, Pressesprecher des Polizeireviers Burgenlandkreis, bestätigte, dass der Verletzte eine Quetschung erlitt. Über den Unfallhergang konnte Bethmann jedoch noch keine Aussagen treffen, der Fall werde von der Gewerbeaufsicht Sachsen-Anhalt ermittelt.
"Den Unfall selbst habe ich nicht gesehen", ergänzte die Filialleiterin. Sie habe nur mitbekommen, als plötzlich ein Arbeiter um Hilfe schrie. Dann sei alles schnell gegangen: Alle hörten schlagartig mit ihrer Arbeit auf und eilten zu dem Verletzten. "Das ist mir und meinen Kolleginnen ganz schön an die Nieren gegangen", so Doreen Röder. Allen sei in dem Moment klar geworden, wie schnell was passieren kann. "Am Tag nach dem Unglück werden wir uns bei der Baufirma erkundigen, wie es dem Verletzten geht." Das Ganze gehe an einem nicht spurlos vorbei. Die Baufirma sei beauftragt, eine Unterstellmöglichkeit für die Einkaufswagen vor dem Markt zu errichten, so die Leiterin.