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Weißenfels Weißenfels: Beim Räumen noch Verbesserungsbedarf

Von CORNELIA FUHRMANN 30.11.2010, 19:32

WEISSENFELS/MZ. - Hochbetrieb bescherte der Wintereinbruch am Montag dem Team der Weißenfelser Notfallambulanz der Asklepios-Klinik. Allein von 7 bis 17 Uhr wurden an diesem Tag weit mehr als 20 Unfall-Patienten, darunter viele Fußgänger, aber auch Autofahrer, eingeliefert. Hauptsächlich wurden Handgelenks-, Finger- und Beinbrüche sowie Verstauchungen behandelt. Vier Patienten mussten allerdings operiert und stationär versorgt werden, war vom Leiter der Ambulanz, Oberarzt Ingo Böttcher, zu erfahren.

Das war Anlass für die MZ, herauszufinden, ob man nun, einen Tag nach dem Wintereinbruch, sicheren Fußes durch die Weißenfelser Innenstadt und zu einigen ihren öffentlichen Einrichtungen gelangt. Bei einem Rundgang bot sich allerdings ein durchwachsenes Bild. Auf den Gehwegen ist von geräumt und gestreut bis vereist alles vorzufinden. Der Wechsel der Straßenseiten ist nicht selten mit einem großen Schritt über aufgetürmten oder durch matschigen Schnee verbunden, weil an entsprechende Durchgänge nur in den seltensten Fällen gedacht wurde.

Besonders ärgerlich ist das, wenn damit der Weg zur Post in der Saalstraße zur Hindernisstrecke wird. Der Fußweg wurde geräumt, ebenso die dort befindliche Bushaltestelle. Doch vor dem Bordstein türmt sich der Schnee, lediglich eine Einfahrt und die Straßenecken bieten sich als Zugang auf den Fußweg an. Ähnlich gestaltet es sich, wenn man zur Stadtbibliothek in der Klosterstraße möchte. Dort sind allerdings, trotz gut geräumter Treppen und Gehwege, Schilder angebracht, die darauf hinweisen, aus Sicherheitsgründen den Hintereingang zu verwenden. Das Rathaus am Markt ist von allen Seiten, abgesehen von der durch eine Baustelle versperrten Marienstraße, gut zu erreichen. Die Wege rings um die Stadtkirche und von der Marktseite aus sind mindestens mit Splitt gestreut oder komplett freigeräumt worden.

Gefährlich werden kann es aber beispielsweise in der Schuhgasse. Dort wurde bisher weder geräumt noch gestreut. Der festgetretene Schnee ist zwar relativ stumpf, wer unsicher zu Fuß ist, sollte jedoch besser die Querverbindung zwischen Kloster- und Marienstraße meiden. Gleiches gilt für die zur Schuhgasse parallel verlaufende Brunnengasse. Dort wurde zwar geräumt und gestreut, einige Stellen sind aber vereist. Auf der Pfennigbrücke wurde bislang auch nur Splitt gestreut, doch dort ist der Schnee, insbesondere auf den Schrägen, recht locker und damit rutschig.

An der Promenade, dem Busbahnhof und in der Großen Kalandstraße war die gesamte Bandbreite des winterlichen Räum-Engagements oder dessen Vernachlässigung sichtbar. Obwohl die Integra die Gebäude an der Promenade noch nicht nutzt, waren die Mitarbeiter fleißig. "Eigentum verpflichtet nun mal", sagte Angelika Tetzner, die am Montag und auch Dienstag mit ihrem Kollegen Gerd Schünzel für einen passierbaren Weg sorgte. Gleich daneben, auf Höhe des Parkautomaten, war der Schnee nur festgetreten, aber der Weg, der an ein unbewohntes Haus grenzt, nicht gestreut. Am Nachbarhaus war indes sowohl geräumt als auch eine Schneise am Bordstein freigekehrt worden, um auf den Fußweg zu gelangen. Die gegenüberliegenden Bussteige waren ebenfalls freigeräumt. Doch um zum jeweiligen Abfahrtsort zu gelangen, musste man durch matschigen Schnee waten.

Am Arbeitsamt an der Promenade wurde nur der Zugang vom Fußgängerüberweg zum Gebäude beräumt, rechts und links war der Gehweg nicht vom Schnee befreit. Das hatte auch Heike Kitschajew vom Weißenfelser Ordnungsamt schon festgestellt. Dessen Außendienstmitarbeiter sind angewiesen, derzeit vermehrt darauf zu achten, dass die Bürger ihrer Räumpflicht nachkommen. "Wir wägen aber von Fall zu Fall ab, welche Maßnahme ergriffen wird, wenn jemand dagegen verstößt", sagte sie gegenüber der MZ. Sobald Gefahr bestehe, beispielsweise durch undichte Dachrinnen, bei denen das Wasser zu vereisten Stellen auf dem Fußweg führen könne, werde sofort der Kontakt zum Hauseigentümer gesucht.

Solche, die seit Jahren nachlässig sind, werden bereits im Vorfeld angeschrieben. Wenn das nicht ausreicht, könne die Behörde Verwarngelder bis zu 35 Euro oder sogar Bußgelder bis zu 150 Euro verhängen, so Kitschajew. "Der Gehweg sollte am besten richtig freigeräumt werden, dann kann auch angetauter Schnee nicht überfrieren. Streuen mit Sand oder Splitt stumpft rutschige Flächen ab", riet sie. Salz sei für das Antauen gut, sollte aber sparsam verwendet werden.