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Weißenfels Weißenfels: Begegnungsstätte der Diakonie feiert 20-jähriges Bestehen

Von bärbel schmuck 08.06.2012, 17:05

weissenfels/MZ. - Selbstgebastelte Schmunzelsteine lagen am Freitag auf den Tischen. In der Begegnungsstätte der Diakonie an der Weißenfelser Lutherkirche feierten zahlreiche Senioren und ihre Gäste, zu denen Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) und Martin Schmelzer, Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Weißenfels, gehörten, das 20-jährige Bestehen der sozialen Einrichtung.

Marga Bernd, mit 97 Jahren die älteste in der etwa 40-köpfigen Seniorenrunde, will die Begegnungsstätte nicht missen. "Solange es meine Gesundheit erlaubt, komme ich her", sagt die betagte Frau aus Weißenfels. Auch Irmgard Köhler und Rosemarie Kurze, beide Damen sind über 80 Jahre alt, finden, dass hier immer was los ist. Das sei gut gegen Einsamkeit. Basteln, backen, kochen, Bibelgespräche, aber auch singen und viel Bewegung gehören zu den bunten Angeboten. Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, wird abgeholt und wieder nach Hause gebracht. "Entweder organisieren das Angehörige oder wir", erklärt Erika Köcher. Die 70-jährige Frau im Ehrenamt ist die Seele der Begegnungsstätte, zählt zu den Gründungsmitgliedern.

Für ihr langjähriges soziales Engagement wurde die Weißenfelserin im vergangenen August zum Schlossfest mit der Ehrennadel ihrer Stadt ausgezeichnet. "Doch was wäre ich ohne die vielen Helfer an meiner Seite", fragt Köcher lächelnd. Renate Linke und Gisela Müller - selbst längst im Rentenalter - nennt sie stellvertretend für weitere engagierte Menschen, nicht zu vergessen Ehemänner wie Wilfried Köcher. Sie alle leisten unentgeltlich freiwillig Stunden gegen das Alleinsein und verschönen damit den Lebensabend hoch betagter Senioren aus Weißenfels und Umgebung. "Wer zu uns kommt, muss nicht kirchlich sein", sagt Erika Köcher. Sie würde sich freuen, wenn noch mehr Frauen oder Männer an den Veranstaltungen teilnehmen. "Wir wollen heute allen danken, die sich mit ganzem Herzen für die Arbeit in der Einrichtung eingesetzt haben", sagt Pfarrer Schmelzer. Vor allem der Rückblick soll während der Jubiläumsfeier im Mittelpunkt stehen, verweist er auf die dicke Chronik mit Texten und Fotos. Sie zeugt von einem lebendigen Miteinander, kündet von Fahrten, Faschings- und Weihnachtsfeiern sowie Geburtstagsrunden.

Ob Gedächtnistraining, Stuhltänze, Gymnasik oder das Anfertigen dekorativer Fensterbilder und den Smilys, die alle Besucher zur Erinnerung an einen schönen Tag mit nach Hause nehmen durften - Gemeinsamkeit und Gedankenaustausch stehen in der Begegnungsstätte im Vordergrund. "Das hält die kleinen grauen Zellen fit", ist sich Irmgard Köhler sicher. Deshalb sei sie gerne hier.