Weinbotschafter singt in der Marienkirche in Weißenfels
WEISSENFELS/MZ. - Wie gut kennen Sie denn Weißenfels und den Burgenlandkreis?
Emmerlich: Ich bin in Eisenberg geboren und aufgewachsen. Mit meinem Vater haben mich Radtouren nach Naumburg, Freyburg und Weißenfels geführt. Eigentlich gehört der Burgenlandkreis zu meiner erweiterten Heimat.
Im vergangenen Jahr sind Sie aber auch zum Botschafter des Saale-Unstrut-Weines ernannt worden. Sind sie jetzt eher Wein- oder eher Biertrinker?
Emmerlich: Ich habe schon immer das eine getrunken und das andere nicht ausgelassen. Natürlich immer in Maßen. Profan trinke ich heute eher Bier, zum Genießen Wein. Der erste Wein, den ich überhaupt getrunken habe, war natürlich Saale-Unstrut-Wein. Für dieses Stück Heimat werbe ich als Botschafter immer wieder gerne. Damals in Eisenberg habe ich auch Weißenfelser Bier getrunken.
Warum, meinen Sie, hat der Weinbauverband Sie zum Botschafter gemacht?
Emmerlich: Ich habe in den letzten Jahren verschiedene Fernsehsendungen entlang der Saale und Unstrut aufgenommen, in Naumburg genauso wie in Freyburg. Auch eine über die 1000-jährige Weinanbaugeschichte in diesem Gebiet. In den Weinbergen moderierte ich die Sendung "Zauberhafte Heimat". Diese Aufnahmen sind sehr gut angenommen worden.
Sind Ihnen Fernsehsendungen lieber oder mögen Sie Live-Auftritte mehr, bei denen Sie direkten Kontakt zum Publikum haben?
Emmerlich: Fernsehauftritte haben bei meiner Arbeit nur etwa 15 Prozent ausgemacht. Ich singe lieber live, lebe meine musikalische Vielfältigkeit aus. Dazu gehört auch Swing. Doch die Besucher der Marienkirche in Weißenfels brauchen keine Angst zu haben. Ich bringe bei den Konzerten nichts durcheinander. In der Kirche singe ich, was dorthin passt. Glauben und Musik passen zusammen. Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Joseph Haydn haben wir im Programm. Da wird nicht nur gesungen und gespielt. Wir werden den Gästen die Komponisten vorstellen und die ausgewählten Werke betrachten.
Sie kommen nicht allein nach Weißenfels. Wer begleitet Sie bei dem festlichen Kirchenkonzert?
Emmerlich: Mich begleiten langjährige Freunde und Kollegen. Die Solotrompete spielt Kurt Sandau, der auch mit Ludwig Güttler zusammen arbeitet. An der Orgel ist Klaus Bender zu hören, der mich seit Jahren begleitet. Und dann ist da noch Sabina Herzog, eine junge Frau aus Berlin, auf dem Cello.
Wie bereiten Sie sich auf ein Konzert in einem Haus vor, in dem Sie noch nicht gespielt haben?
Emmerlich: Natürlich reisen wir am Konzerttag frühzeitig an. Besonders der Organist will die Orgel kennen lernen. Bei einer Probe will ich auch hören, wie meine Stimme in dem Raum klingt. Ansonsten haben wir jahrzehntelange Konzerterfahrungen - auch in Kirchen.
Sie sind jetzt in Dresden zu Hause, verheiratet, haben zwei Kinder. Das ist im Internet zu erfahren. Über Ihr Alter reden Sie eher nicht. Verraten Sie es?
Emmerlich: Ich werde in 14 Tagen 65 Jahre alt. Das ist das Alter, in dem einem Ehrenämter angetragen werden. Deshalb bin ich wohl auch Weinbotschafter geworden. Zu meinem runden Geburtstag "schenkt" mir der Mitteldeutsche Rundfunk eine Fernsehsendung. Ich bin dazu einfach zu einer Art musikalischer Überraschungsparty eingeladen worden. Ausgestrahlt wird die Sendung vom MDR am 18. September, 20.15 Uhr.
Karten für das Konzert in der Marienkirche Weißenfels am Donnerstag, 10. September, 19.30 Uhr, in der Touristinformation, Telefon 03443 / 30 30 70 und im MZ-Service-Center, 03443 / 33 / 60 08 60