Schularbeit und Churros Warum zieht es Abiturientin aus Weißenfels nach Madrid?
Warum sich die Weißenfelserin Jessica Jahn entschlossen hat, nach dem Abitur für ein Jahr nach Madrid zu gehen und was sie dort machen wird.

Weissenfels/Madrid/MZ - An diesem Dienstag beginnt für Jessica Jahn die Reise ihres bisherigen Lebens. Die 18-jährige Weißenfelserin, die in diesem Jahr ihr Abitur am Goethe-Gymnasium gemacht hat, verbringt nämlich das kommende Schuljahr an einer deutschen Schule in Madrid. Den Wunsch, nach ihrer Schulzeit ein Jahr in einem anderen Land zu verbingen, hege sie schon lange. Als sie bei einer Messe von der Möglichkeit des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes, einer Form des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), in Madrid erfahren hat, war der Entschluss schnell gefasst: „Ich fand die Idee so interessant, dass ich mich sofort dafür beworben habe.“
In Spanien war sie bereits, hat dort in Barcelona einige Tage mit einer Freundin verbracht. Die Hauptstadt hat sie aber noch nicht besucht. Dass sie nun in Madrid ein FSJ an einer Schule macht, sei zwar „ein wenig ironisch“, denn „das letzte Schuljahr unter Corona hat einem schon ziemlich zugesetzt“. Da sie sich aber sehr für soziale Berufe interessiere, ist sich Jessica Jahn sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. An der Schule wird sie als Assistenzlehrerin hospitieren, „aber wohl auch in der Bibliothek und Cafeteria aushelfen.“ Am Goethe-Gymnasium hat sie zudem die Schülerzeitung mit ins Leben gerufen, weshalb sie sich auch vorstellen könne, gelegentlich in der MZ über die Reise und ihr FSJ zu berichten.
„Zum Glück bin ich geimpft“
Sprachlich fühle sie sich gut vorbereitet, was aber auch mit eigenem Engagement zusammenhänge: „In der Schule haben wir zwar die Grundlagen wie die Grammatik erlernt, der Unterricht bereitet aber nicht wirklich auf das Leben vor.“ Also hat sie selbst noch einmal Vokabeln gepaukt. Außerdem ließen sich Sprachkenntnisse ohnehin am besten vor Ort und im Gespräch mit den Leuten vertiefen. Da sie an der Schule viel mit Deutschen zu tun haben und voraussichtlich auch in einer Wohngemeinschaft mit anderen deutschen FSJlern leben wird, werde sie auch nicht ins kalte Wasser geworfen.
Apropos kalt: In Spanien freut sie sich vor allem auf die Temperaturen. „Ich steige bei 18 Grad Celsius in den Flieger und komme bei 37 Grad wieder raus.“ Auch kulinarisch ist die Vorfreude groß, mag sie doch die spanische Küche und allen voran das iberische Gebäck „Churros“. Des Weiteren schätze sie die spanische Mentalität. Diese bereitet ihr jedoch zugleich noch ein wenig Sorgen, seien doch dort beispielsweise trotz einer Inzidenz von über 100 die Bars geöffnet. „Zum Glück bin ich geimpft“, resümiert Jessica Jahn.