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Von Räuberschreck im Keller gefesselt

Von Holger Zimmer 26.04.2007, 18:08

Großkorbetha/MZ. - Er ist über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beim Lützener Verein zur Förderung der technischen Bildung Jugendlicher angestellt. Aufgrund eines Kooperationsvertrages mit der Grundschule Großkorbetha betreut der 52-Jährige seit Februar mittwochs insgesamt 32 Mädchen und Jungen in vier Gruppen.

Felix erzählt, dass sie gesägt und gebohrt hätten. Die Installation der Anlage, die man über einen Faden mit Tür oder Fenster koppeln und auslösen kann, hat freilich Seidel erledigt. Auf die Auslösung ist auch Kevin gespannt, der zwar zugibt, nicht so gern zu basteln, sich aber für Technik interessiert. Für sein Baumhaus habe er schon einiges gebaut. Und Felix erwähnt, dass er schon mal mit dem Vater in seine defekte ferngesteuerte Holzeisenbahn geschaut habe.

Die Jungen kennen sich auch vom Sport. So spielen Tim Zabel (8) und Mattek Hellwig (7) gemeinsam Fußball. Und so wie ersterer haben fast alle eine Autorennbahn oder Flugzeuge, die vom Boden abheben können. Außerdem kommen sie zum Werken regelmäßig ins Kellergeschoss und Felix Mörtl zeigt ein Schmuckkästchen mit einem Tier, das sie zuletzt ebenfalls angefertigt haben.

Sie werden ihre Alarmanlage fertigstellen und die Dritt- sowie Viertklässler ihre Solarwindmühlen mit filigranen Laubsägearbeiten. "Wir haben etwas Ordentliches gefunden, das Spaß macht. Und die Kinder haben sich viel Mühe gegeben", sagt Volker Seidel. Die Mühle brauche noch einige Zeit und sollte sie mit dem Ende seiner ABM am 31. Mai noch nicht fertig sein, kümmere er sich darüber hinaus um die Schüler. Denn länger werde er nicht beschäftigt und ob es einen neuen Mitarbeiter gebe, stehe in den Sternen. Der Kriechauer war Landmaschinenschlosser und später beim Straßen- und Fensterbau. Seit 1997 muss er sich mit gesundheitlichen Problemen von einer ABM zur anderen retten. Zwei Jahre war er arbeitslos, bevor er den Job beim Verein bekam. "Hier werde ich gefordert und gebraucht."