1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Ungarische Spezialitäten: Ungarische Spezialitäten: Weißenfelser Gartenanlage bekommt neues Lokal

Ungarische Spezialitäten Ungarische Spezialitäten: Weißenfelser Gartenanlage bekommt neues Lokal

Von Holger Zimmer 17.04.2019, 13:00
Olasz Krisztina Bartana und Csaba Barta haben noch viel zu tun, bis im Mai das Gartenlokal Naumburger Straße wieder geöffnet werden kann.
Olasz Krisztina Bartana und Csaba Barta haben noch viel zu tun, bis im Mai das Gartenlokal Naumburger Straße wieder geöffnet werden kann. Peter Lisker

Weissenfels - Im Monat Mai sollen Wünsche in Erfüllung gehen: Für den Vorstand der Gartenanlage Naumburger Straße in Weißenfels und für Csaba Barta (49) und seine Frau Olasz Krisztina Bartana (39). Das ungarische Ehepaar will Spezialitäten seines Heimatlandes, was nicht einmal Leipzig zu bieten hat, und deutsche Küche im Gartenlokal auftischen.

Weißenfelser Gartenanlage ab Mai ungarische Spezialitäten

Daneben sehen die Kleingärtner die große Chance, dass ihre Gaststätte nach fünf Jahren Leerstand endlich wieder genutzt wird. Hoffnungen, die der Vorstandsvorsitzende Rolf Janßen bereits im vergangenen Jahr hatte, die sich aber aufgrund bürokratischer Hürden zerschlagen haben. Er sagt: „Nun scheint alles geregelt, so dass Mitte Mai eröffnet werden kann.“

Das Ehepaar ist vor drei Jahren aus Debrecen gekommen und hat im Tönnies-Fleischwerk gearbeitet. In der Freizeit haben sie Freunde in der Anlage besucht und im Vorjahr selbst einen Garten gepachtet. Gleichzeitig signalisierten sie, dass sie gern die Gaststätte übernehmen würden. Andreas Winter, der stellvertretende Vorsitzende, sagt, dass Mazedonier und eine türkische Familie hier Gärten haben.

Alle bekommen eine Chance in Weißenfels

Auch ein Afrikaner habe schon mal angefragt und alle würden eine Chance bekommen. Werde es doch mal etwas lauter, regele man das, egal ob bei Ausländern oder deutschen Kleingärtnern. Letztlich sei es eine Chance, den Leerstand in der Anlage zu verringern, wovon alle etwas hätten. Derzeit werden 30 von 180 Parzellen nicht genutzt. Gemalert ist der große Gastraum im Gartenlokal bereits. Nun sollen Heizungsanlage und Wasserversorgung wieder angestellt werden. Die seien aus Kostengründen aus gewesen.

Das ungarische Ehepaar ist wegen des besseren Verdienstes nach Deutschland gekommen. Er hat zuletzt ein Geschäft geleitet und ist mit 300 Euro im Monat entlohnt worden. Sie war in einer Schulküche tätig. Die Verbindung nach Ungarn reißt nicht ab, doch leben wollen beide hier in Deutschland. Nun geht es nach dem Malern der Wände an die Einrichtung. Tische werden gestellt und typisch ungarische Dekoration soll als Blickfang dienen. Auch ein Steinofen wird deshalb gebaut und ein Weißenfels-Bild soll die Verbundenheit zur neuen Heimat zeigen.

Feinste ungarische Küche

Immerhin wird nicht nur ungarische Küche angeboten. Denn neben Rührei nach ungarischer Art und mit Fleisch gefüllten Pfannkuchen soll es auch deftigen Braten geben sowie deutsche Hausmannskost. Es gebe alternative Angebote, so dass die Gäste zwischen ungarischer und deutscher Küche wählen könnten. „Und wenn man etwas probiert hat und es war gut, dann kann man sich beim zweiten Mal besser entscheiden“, sagt der Spartenchef.

Auch frisches, selbst gebackenes Brot will man anbieten, während Bier aus Apolda ausgeschenkt wird. Eingerichtet werden soll für Gäste ein Hol- und Bringedienst mit einem Kleintransporter. Außerdem sollen Interessenten die Möglichkeiten haben, Essen zu bestellen und sich ins Haus bringen zu lassen.

Gaststätte als Rückzugsort

Vieles an Gemüse-Beilagen wird im Garten des Paares geerntet. Für den Paprika kommt der Samen aus Ungarn und gedeiht hier prächtig. Doch die Parzelle soll auch Rückzugsort sein, an dem man abschalten kann und das Ehepaar schwärmt von dem Blick auf die Stadt und seine Umgebung, die man von hier aus genießen kann.

Rolf Janßen betont: „Wir wollen den Pächtern der Gaststätte natürlich entgegenkommen.“ Denn der Anfang werde nicht einfach. Eines aber ist den Vorstandsmitgliedern klar: Neben dem ungarischen Namen des Lokals („Rákóczi Csárda“) gehört auch der Verweis auf die Naumburger Straße 115 dazu. Denn als vor fünf Jahren die damalige Wirtin wegen ihres Alters aufgegeben hatte, war das eine sehr gefragte Adresse. Die soll es nun bald wieder werden. (mz)