Ladenwechsel Umzug statt Rente für An- und Verkauf in Weißenfels
Der Weißenfelser Horst Pfüller ist mit seinem An- und Verkaufsgeschäft umgezogen. Warum der Mann überhaupt nicht in Rente gehen möchte.

Weissenfels/MZ - Vielen Menschen ist bestimmt schon aufgefallen, dass ein An- und Verkauf für elektronische Geräte in Weißenfels augenscheinlich verschwunden ist. Es handelt sich um das Geschäft in dem Weißenfelser Eckgebäude Rudolf-Götze-Straße/Friedrichstraße ungefähr gegenüber des Amtsgerichtes. Es hat aber nicht geschlossen, sondern ist nur einige wenige Meter weiter in die Beuditzstraße umgezogen. Gut gelaunt empfängt dort der Inhaber Horst Pfüller bereits seine Kunden.
Die örtliche Veränderung war nötig, weil die bisherigen Geschäftsräume umfassend saniert werden. Er selber habe Gerüchte gehört, dass dort später einmal ein Eiscafé oder Imbiss einziehen solle. Pfüller ist froh, dass er auf der Suche nach neuen Geschäftsräumen in der nahe gelegenen Beuditzstraße fündig geworden ist.
„Es fehlt noch ein wenig in den Ecken“
Horst Pfüller schaut sich in den Räumen, in denen früher einmal Wohlfühlbäder angeboten wurden, um. „Es fehlt noch ein wenig in den Ecken“, sagt der 64-Jährige. Unschwer ist zu erkennen, was er mit diesen Worten meint: Kartons, gefüllt mit vielerlei elektronischen Geräten, die noch ausgepackt werden müssen und Regale, die er bestücken muss, sind zu sehen und das war es noch nicht. Wie Horst Pfüller erzählt, war in der Vergangenheit in dem Gebäude eingebrochen und sämtliche Hauptinstallationen sowie Zuleitungen für Wasser und Gas gestohlen worden. Diese müssen dieser Tage noch ersetzt werden. Aber das nimmt der Mann sportlich, denn er ist fest mit seinem An- und Verkauf verbunden.
Dabei kam er zufällig dazu. Vor einigen Jahren habe er an einer Umschulung zum Fachinformatiker teilgenommen, blickt er zurück. Eine Anforderung war, dass die Teilnehmer ein Praktikum absolvieren mussten, sagt der Mann. Er wurde in diesem Geschäft für elektronischen Bedarf, was es zu dieser Zeit schon gab, vorstellig. Der damalige Inhaber nahm ihn als Praktikant und so lernte Horst Pfüller das Unternehmen kennen. Später stellte ihn sein zukünftiger Chef sogar an und so wurde Horst Pfüller immer vertrauter mit den Geschicken. Schließlich übernahm er den An- und Verkauf sogar, als sein Vorgesetzter einen Nachfolger dafür suchte.
„Ich kaufe und verkaufe im Prinzip alle Geräte, die einen Stecker haben“
Pfüller hat die Philosophie, hauptsächlich mit Elektronikwaren zu handeln, fortgesetzt. „Ich kaufe und verkaufe im Prinzip alle Geräte, die einen Stecker haben“, sagt er, macht aber klar, dass Kühlschränke, Herde oder Waschmaschinen nicht dazugehören. Aber Drohnen beispielsweise, Spielekonsolen und Spiele dafür, Schallplattenspieler, sowie Handys seien die Klassiker in seinem Sortiment. Außerdem biete er an, kostengünstig Druckerpatronen zu befüllen. Zudem können bei ihm auch noch Pakete abgegeben oder abgeholt werden. Er arbeitet für mehrere Versandunternehmen.
Darüber hinaus übernehme er auch für Kunden, die mit dem Internet nicht so vertraut sind, gegen eine geringe Gebühr Bestellungen in Onlineshops, sagt er. Die Kundschaft fange bei jungen Menschen an und reiche hin bis zu Senioren, erzählt der Mann. Es sei der Umgang mit der elektronischen Technik und mit den Menschen, die ihm bei der Arbeit immer noch viel Spaß haben lassen. Eigentlich könnte Horst Pfüller im kommenden Jahr in Rente gehen, weil er da 65 wird. „Aber ich bleibe noch ein bisschen. Ich bin noch nicht reif dafür.“