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Thüringer beherrschen Flechtkunst

Von BÄRBEL SCHMUCK 14.12.2008, 17:39

WEISSENFELS/MZ. - Zudem wird - je nach der Art von Körben - unterschieden nach Binsen-, Sonnen- und Sterngeflecht.

In zweieinhalb Stunden hat er mit seinen geschickten Fingern einen Einkaufskorb fertiggestellt. Der Beruf des Korbmachers sei vielseitig und dennoch vom Aussterben bedroht, bedauern die beiden Handwerker. In Oberbösa bei Sondershausen betreibt das Paar eine Werkstatt mit Flechtatelier und Verkauf. Hier entstehen Korbwaren wie Tabletts mit und ohne Griffe, Blumen-, Pflanz-, Futter-, Einkaufs- und Wäschekörbe. Auch nostalgische Puppenwagen, Zeitungs- und Schirmständer gehören zu den Anfertigungen. Oftmals bringen die Kunden Stühle und Sessel zur Reparatur. Drei Jahre dauert eine Lehre zum Korbmacher. Kühnemunds haben selbst junge Leute ausgebildet. Geduld und Geschick, Schnelligkeit, Fingerfertigkeit und Ideen sind nach ihren Worten nötig für dieses Handwerk, von dem sich bereits Vater und Großvater von Günther Kühnemund ernährten.

"Was die Jugend abschreckt von der Flechtkunst, sind die vielen Wochenenden, die Korbmacher unterwegs sein müssen, um ihr Geld zu verdienen", glaubt der Meister. Das ganze Jahr über sei Saison - deutschlandweit zu den verschiedensten Anlässen. Die Palette reiche von Bauern-, über Oster- und Weihnachtsmärkte.

Auch bei Stadt- und anderen Volks- und Heimatfesten sind Kühnemunds präsent. "Vor Weihnachten in Weißenfels übrigens zum ersten Mal", sagt Christina Kühnemund, die schon am Morgen das erste Tablett verkauft hat. Das Wochenende zuvor hätten sich die Thüringer mit einem Ausschnitt ihres Sortiments aus eigener Herstellung in der Weißenfelser Partnerstadt Kornwestheim vorgestellt. "Am Weißenfelser Ostermarkt haben wir uns schon mehrmals beteiligt, der ist immer sehr schön", findet Günther Kühnemund und lobt die Organisation. "Zum nächsten Ostermarkt kommen wir wieder", verspricht der Meister.