Straßenumbenennungen Straßenumbenennungen: Mundart bleibt mit «Jätern» erhalten
Grosskorbetha/MZ. - Die Ratssitzung in Großkorbetha hätte noch länger gedauert, wenn einer sich anbahnenden Endlos-Diskussion nicht Einhalt geboten worden wäre. Eine Einwohnerin meinte nämlich in der Bürgerfragestunde, dass Straßenumbenennungen wegen der Postleitzahl 06688, die man mit Wengelsdorf und Sckkortleben behalte, nicht notwendig seien.
Zwölf Firmen in Bahnhofstraße
"Das ist abgehakt und wir sollten uns einfach damit abfinden, zehn Straßen umbenennen zu müssen, aber eben nicht den gesamten Ort." sagte Bürgermeister Johannes Drewitz (parteilos). Das sei nun mal bei Namensgleichheit vorgeschrieben. Und sein Stellvertreter Uwe Horn (Einzelmandat) unterstrich: "Wir haben uns damit für die kostengünstigste Variante entschieden." Für die Bürger koste die Umschreibung von Ausweis und Führerschein nichts. Umbenannt werden sollten auch nur die Straßen, in denen es die wenigsten Firmen gibt. Das hätte leider in der Bahnhofstraße nicht geklappt, wo es zwölf Unternehmen gebe.
Die Weißenfelser Straße erhält künftig den Vorsatz "Alte". Von der Umbenennung in Gniebendorfer Straße habe man Abstand genommen, weil es die schon gebe und hier Hausnummern hätten geändert werden müssen. In diesem Zusammenhang machte Anwohner Matthias Hickmann den Vorschlag, der Gasse, in der er wohnt, der früheren Grünen Gasse, einen eigenen Namen zu geben. Als Anhängsel der Weißenfelser Straße hätten es Ortsunkundige hier besonders schwer. Künftig soll sie "An den Jätern" heißen, was Gärten bedeutet und Großkorbethaer Mundart ist.
Aus Bahnhofstraße wird Allee
Aus Brunnenstraße wird "Ellern", aus Thälmann-Straße die Harnackstraße und aus Gartenstraße eine "Kleine Gartenstraße". Die Lindenstraße heißt nun Lindenweg, aus Mittelweg wird nach einem Bürgervorschlag Weidbergweg, aus dem Mühlberg ein Teil der Kirschbergstraße, auch wenn hier Hausnummern zu ändern sind. Die Schillerstraße heißt nun Stadionstraße. Die Schulstraße Bildungsweg zu nennen, schlug ein Anwesender vor. Sie heißt künftig "Am Gymnasium". Am Ende ging es um die Bahnhofstraße, nachdem hier zuvor zunächst Ratlosigkeit geherrscht hatte. Die Wengelsdorfer, hatten ihre gleichnamige Straße nicht umbenannt, obwohl sie keinen Bahnhof haben. Nun soll die Straße in Großkorbetha Bahnhof-Allee heißen. Diese Wünsche des Ortschaftsrates müssen nun noch vom Stadtrat abgesegnet werden, dann werden alte und neue Namen noch für ein Jahr gleichberechtigt nebeneinanderstehen.