Standortältester in der Saale-Unstrut-Region Standortältester in der Saale-Unstrut-Region: Der Rückkehrer der Bundeswehr

Weißenfels - Eigentlich war er nie weg, könnte man meinen. Dabei hat der heutige Generalarzt Bruno Most vor mehr als vier Jahren die Region verlassen. Im rheinland-pfälzischen Koblenz hatte der Bundeswehroffizier eine neue Aufgabe übernommen. Bis dahin war er mehr als zwei Jahre lang in „Nebenfunktion“ als Standortältester der Bundeswehr unterwegs. Als Netzwerker in der Saale-Unstrut-Region, als Brückenbauer zwischen Bundeswehr und zivilem Leben.
Nun also ist Bruno Most wieder da. Und macht dort weiter, wo er vor mehr als vier Jahren aufgehört hat. Ist er, herzerfrischend offen wie eh und je, wieder Standortältester für Weißenfels und Naumburg. Die militärische Karriereleiter ging es inzwischen nach oben: Der General ist seit 1. August stellvertretender Kommandeur des in Weißenfels stationierten Kommandos sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung.
„Es war schon immer mein Wunsch, in die Region zurückzukehren“
„Es war schon immer mein Wunsch, in die Region zurückzukehren“, sagt Most. In eine Region, der er seinerzeit zum Abschied ein großes Kompliment gemacht hat: „Ich war noch nie so zu Hause wie hier.“
In den vergangenen Tagen nun war der 56-Jährige auf Besuchstour. Bei Kommunalpolitikern, anderen Vertretern des öffentlichen Lebens. „Es ist, als ob ich nie weg gewesen wäre“, sagt Bruno Most. Dabei ist es schon seine zweite Rückkehr. 2001 führte ihn seine militärische Laufbahn zum ersten Mal nach Weißenfels. Nachdem er 2004 für drei Jahre nach Bonn beordert worden war, kehrte er 2007 in die geliebte Gegend zurück.
Nach drei Jahren in Koblenz nun also wieder Weißenfels
Nach drei Jahren in Koblenz nun also wieder Weißenfels. Die 240 Kilometer Entfernung zu seinem Wohnort in Nordhessen sind spätestens seit Fertigstellung der Autobahn 38 kein Problem mehr. Schließlich ist Most mittlerweile seit 35 Jahren Pendler. In seinem Wohnort bei Kassel hat er zusammen mit seiner Frau drei Kinder großgezogen. Der Sohn beginnt nun am 1. Oktober seinen freiwilligen Bundeswehrdienst in Weißenfels.
„Weißenfels hat in seiner Entwicklung einen großen Sprung gemacht“, findet er. Seine Wohnung für die Woche wollte er unbedingt in der unmittelbaren Innenstadt beziehen. Jetzt hat er nur noch wenige Meter bis zum neuen Marktplatz. „Ich finde den Markt schön, wie er ist“, sagt er zur aktuellen Debatte um die Gestaltung des zentralen Platzes. Was andere Leere nennen, ist für den Militär „optische Weite“, die ihm besonders gut gefällt.
Neugierig ist er auch darauf, wie der vieldiskutierte Strukturwandel im Kohlerevier gelingt
Während seiner Zeit in Koblenz hat Most die Saale-Unstrut-Region nicht aus den Augen verloren. Ab und an war er zu Besuch hier. Mit Spannung verfolgt hat er das Ringen um den Weltkulturerbe-Titel. „Ich hatte mit der ganzen Region gefiebert, doch nun bin ich froh, dass der Naumburger Dom den Titel erhalten hat“, sagt Most.
Neugierig ist er auch darauf, wie der vieldiskutierte Strukturwandel im Kohlerevier gelingt. Als Brückenbauer hat er da ein besonderes Auge drauf. Und als Standortältester weiß er, wie wichtig gute zivil-militärische Zusammenarbeit sein kann. Auch in Extremsituationen wie dem Hochwasser 2013 oder dem Winterchaos zu Weihnachten 2010.
Nun aber hofft der 56-Jährige, dass er seine nächsten Dienstjahre hier verbringen kann. In einer Region, in der Bruno Most tief verwurzelt ist. Als Mitglied des Lions-Clubs und der Weinbruderschaft Saale-Unstrut. Als jemand, der die Geselligkeit genießt bei einem guten Glas Wein. Und der die Saale liebt und sich als Hobbyangler auch gern mal dorthin zurückzieht. (mz)