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Stadt braucht Geld fürs "Gloria" Stadt braucht Geld fürs "Gloria": Wie soll Ex-Filmpalast genutzt werden?

Von Andreas Richter 07.12.2018, 09:45
Der alte Gloria-Palast
Der alte Gloria-Palast Peter Lisker

Weißenfels - Die Stadt Weißenfels bemüht sich um Fördermittel vom Bund für die Sanierung des ehemaligen Filmpalasts „Gloria“ in der Merseburger Straße. Stichtag für die Beteiligung an einem sogenannten Projektaufruf zur Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus war der 30. November. Am Donnerstagabend hat der Stadtrat die Bewerbung im Nachhinein mit großer Mehrheit bestätigt.

Die Stadt Weißenfels will das seit mehr als zwanzig Jahren leerstehende und mittlerweile als herrenlos geltende Gebäude kaufen. Wie Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) im Stadtrat informierte, ist das sogenannte Aneignungsverfahren jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Kosten für eine Sanierung des im Bauhausstil errichteten Gebäudes werden auf mindestens 4,5 Millionen Euro geschätzt.

Gloria in Weißenfels: Unabhängige Expertenjury entscheidet über Förderantrag

Das Förderprogramm sieht vor, dass die Kosten zu zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel von der Kommune getragen werden. Bis Ende März kommenden Jahres soll eine unabhängige Expertenjury entscheiden, ob das im Jahr 1928 entstandene ehemalige Lichtspieltheater als förderfähiges Projekt zugelassen wird.

Derweil ist eine Debatte darüber entbrannt, wie das große Gebäude künftig sinnvoll genutzt werden kann. Vor drei Jahren hatte eine junge Weißenfelserin in einer Diplomarbeit die Idee von einer Stadtbibliothek im „Gloria“ ins Spiel gebracht. Aufgrund der kurzen Bewerbungsfrist in der ersten Phase des Auswahlverfahrens hat die Stadt zunächst diese Idee beim Bund eingereicht.

Gloria in Weißenfels: Debatte um die Nutzung kommt in Gang

Die Kommune will nun jedoch ein breite öffentliche Debatte um die Nutzung des „Gloria“ in Gang bringen. Die Idee einer Kultur- und Begegnungsstätte stieß auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung schon mal auf Skepsis. So gab der sachkundige Einwohner Bernd Reimann zu bedenken, dass sich in hundert Metern Entfernung das Kulturhaus als etablierte Veranstaltungsstätte befindet. Wolfgang Gott-

helf (Bündnis für Gerechtigkeit/Grüne) lenkte den Blick gar ins sächsische Schneeberg. Dort betreiben die Stadtwerke eine Indoor-Spiele- und Erlebniswelt, entstanden aus einer alten Tennishalle. (mz)