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Soziales Soziales: Neustart mit "Brücke" in der Neustadt

Von Andrea Hamann-Richter 19.03.2019, 06:00
Das Team von der „Brücke“: Mario Kabisch-Böhme, Katja Hautschick und David Knoll (v. l.)
Das Team von der „Brücke“: Mario Kabisch-Böhme, Katja Hautschick und David Knoll (v. l.) Andrea Hamann-Richter

Weissenfels - Helles Laminat, in fröhlichen Farben gestrichene Wände, eine moderne Einrichtung - Mario Kabisch-Böhme schaut sich um. Er steht im neuen Kinder-, Jugend- und Familientreff „Die Brücke“ an der Novalisstraße 4 in Weißenfels. In wenigen Minuten wird diese Einrichtung offiziell eröffnet und der Jugendsozialarbeiter sagt von sich selbst, dass er richtig Dampf habe. Damit meint er seine Motivation, im Stadtteil Neustadt durchzustarten.

Team „Brücke": Unterstützung gesucht

Es gibt viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Die Besucher können am großen Billardtisch spielen, es gibt Spielekonsolen und einen Flachbildschirm, eine Musikanlage ist aufgestellt. In der großen Küche will er später, am liebsten mit Erwachsenen und Kindern, gemeinsam kochen. Das Team sucht noch nach freiwillige Helfer, die bereit sind, generationsübergreifend mit Kindern einfach mal einen deftigen Bohneneintopf zuzubereiten oder ihnen zu zeigen, wie leckere und gesunde Frühstücks-Snacks zubereitet werden.

Hausaufgabenhilfe ist am großen Tisch in der Mitte des Raumes möglich. Mario Kabisch-Böhme ist nicht allein in der Begegnungsstätte tätig. Ihm zur Seite steht Sozialarbeiter David Knoll und Katja Hautschick. Die Sozialarbeiterin kennt viele Kinder schon, weil sie auch in der Neustadtschule arbeitet. Einen Teil ihrer Tätigkeiten verlegt sie nun in die Brücke.

Viele bunte Angebote für die Neustadt

Mario Kabisch-Böhme geht die Treppe hinauf. Die Einrichtung verteilt sich über zwei Etagen und oben stehen eine Tischtennisplatte, ein Schlagzeug, in einer kleinen Nische ein Schreibtisch mit PC und an einer Wand ein großes Regal. In ihm stapeln sich Malkästen, reihen sich Scheren aneinander, sind Gläser mit Dekorationsmaterialien wie Muscheln oder Steine, aufgestellt. Das Team plant kreative Angebote, wie Töpferkurse, hofft, dass sich dabei auch Erwachsene einfinden. Tanzen, Präventionsprojekte und Familiensport sollen auch möglich sein. Die Sozialarbeiter wollen Jugendliche beraten und sie bei Bedarf auch zu Ämtern und Behörden begleiten.

Zudem will er mit Geschäftsinhabern sprechen, um für Kinder einen sicheren Schulweg einzurichten. Er überlegt, dass an ihren Schaufenstern Hinweise angebracht werden, die die Jungen und Mädchen darauf hinweisen, dass sie in diesen Geschäfte Hilfe bekommen, wenn es Schwierigkeiten geben sollte. „Das hier wird ein zentraler Ort für die Neustadt“, sagt Kabisch-Böhme.

Mit neuen Träger und Räumen zu neuen Aufgaben

Wie kam es dazu? Der bisherige Kinder- und Jugendhilfeverein schloss zum Jahresende den Freizeittreff in der Weißenfelser Neustadt, ein Standort, der längst nicht mehr zeitgemäß war. Ein weiterer Grund lag darin, dass die langjährige Leiterin des Hauses in Rente ging. Es handelte sich um sanierungsbedürftige Räume, die zudem nicht behindertengerecht waren. Die Stadt konnte den Caritas-Verband als Träger gewinnen und unterstützte das Projekt finanziell - und so wurden die ehemaligen Räume der Fahrschule Dose renoviert und barrierefrei hergerichtet.

Was Mario Kabisch-Böhme und sein Team bis jetzt erlebt hat, motiviert sie sehr. „Die Kinder und Jugendlichen rennen uns jetzt schon die Türen ein“, sagt er, denn schon vor der offiziellen Eröffnung hatten sie ihre Arbeit aufgenommen. Bis zu 40 Besucher wurden an einem Tag allein gezählt. (mz)

››Öffnungszeiten der „Brücke“: Montag bis Freitag 13 bis 18.30 Uhr. Hausaufgabenhilfe Montag bis Donnerstag von 13 bis 14.30 Uhr