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Sommerakademie der Kulturstiftung Hohenmölsen Sommerakademie der Kulturstiftung Hohenmölsen: Türöffner in die Geschichte

Von andreas richter 01.10.2014, 15:20
Die 20-jährige Annabelle Marwinski aus Merseburg konnte von Andy Haugk, Direktor der Kulturstiftung Hohenmölsen (links), und dem Juryvorsitzenden Andreas Berkner den Förderpreis entgegen nehmen.
Die 20-jährige Annabelle Marwinski aus Merseburg konnte von Andy Haugk, Direktor der Kulturstiftung Hohenmölsen (links), und dem Juryvorsitzenden Andreas Berkner den Förderpreis entgegen nehmen. peter lisker Lizenz

hohenmölsen/MZ - Die 20-jährige Studentin Annabelle Marwinski aus Merseburg hat zum Abschluss der Sommerakademie der Kulturstiftung Hohenmölsen den Förderpreis erhalten. Ihre Arbeit über Menschen im Geiseltal im Wandel der Zeit wurde mit 1 000 Euro honoriert.

Zweieinhalb Tage lang haben sich 19 Teilnehmer der Sommerakademie mit dem Thema „Brauchst Du Kohle?“ auseinander gesetzt. Dabei hatte die Stiftung (siehe Beitrag „Geschichte im Blick“) nach zehn vorangegangenen Veranstaltungen und einem Jahr kreativer Pause zuvor die Akademie ein wenig neu erfunden: kompakter und mit einem höheren wissenschaftlichen Anspruch. Zum ersten Mal gab es ein Bewerbungsverfahren. Wer dabei sein wollte, musste eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit zum Thema einreichen. Das Programm des Fortbildungsangebots für den wissenschaftlichen Nachwuchs wurde bei der elften Auflage von bislang einer Woche auf nunmehr zweieinhalb Tage gestrafft.

Ein tragfähiges Konzept mit Zukunftsaussichten, wie Andy Haugk, Bürgermeister in Hohenmölsen und Direktor der Kulturstiftung, zur Abschlussveranstaltung am Dienstag einschätzte. „Es waren spannende Tage, die meine Erwartungen übertroffen haben“, sagte Haugk. Alle Teilnehmer hatten Gelegenheit, ihre Arbeiten in einem Vortrag zu präsentieren. Begegnungen und Exkursionen rundeten das Programm ab.

„Alle Teilnehmer sind Gewinner“, sagte schließlich Andreas Berkner, Leiter des Regionalen Planungsverbandes Westsachsen und Vorsitzender der Jury, die die einzelnen Arbeiten bewertete. Bemerkenswert war dabei die inhaltliche Vielfalt. So stellte Eberhard Hanisch, Stadtrat in Meuselwitz (Thüringen), seine Idee von einem Mühlrad am ehemaligen Standort der Stadtmühle vor, mit dem Energie ins öffentliche Netz eingespeist werden könnte. Die Kulturstiftung will sich nun daran mit einer Anschubfinanzierung beteiligen.

Zu jenen jungen Leuten, die die drei mit je 250 Euro dotierten Anerkennungspreise entgegen nehmen konnten, gehörte die Polin Daria Polek, die der Akademie sogar ein wenig internationales Flair gab. Die Studentin aus Krakau stellte sich mit einer Konzeption zur Rekultivierung eines Tagebaurestloches vor. Ein kompliziertes technisches Verfahren zur stofflichen Nutzung von Braunkohle einem breiteren Publikum nahezubringen, dieser Aufgabe stellte sich Timo Stam-Creutz von der Hochschule Merseburg - und erhielt dafür den 2. Preis und 500 Euro.

Als einen Türöffner in vergangene Zeiten versteht Annabelle Marwinski, Studentin für Kultur und Medienpädagogik im dritten Semester, ihren Beitrag zur Sommerakademie. Gemeinsam mit dem Merseburger Kunstverein trug sie unter anderem Porträtfotos von Menschen zusammen, die in den Jahren 1950 bis 1970 im Bergbau im Geiseltal gearbeitet haben. Die Idee: Über diese Bilder soll Kindern und Jugendlichen in einem regionalgeschichtlichen Projekt veranschaulicht werden, wodurch die Region des heutigen Geiseltalsees früher geprägt war. „Der Förderpreis ist eine gute Chance, diese Idee nun auch wirklich umzusetzen“, sagte die Studentin.