Shiitake aus dem Burgenlandkreis Shiitake aus dem Burgenlandkreis: Weckruf für Edelpilze aus Asien

Tagewerben - Asiatischen Gerichten verleiht er eine typische Note. Aber auch in Butter gebraten in der Pfanne schmeckt der Shiitake-Pilz köstlich - vor allem, wenn er frisch geerntet ist. So wie bei Jörg Blanke und seiner Frau Petra. Das Ehepaar züchtet die Pilze seit dieser Saison auf dem Gelände ihres Fließenhandels in Tagewerben. „Ein Großteil des Geländes war ungenutzt“, erzählt Jörg Blanke. „Ein Bekannter brachte mich schließlich auf die Idee, hier Shiitake-Pilze anzubauen.“
Der Edelpilz, der ursprünglich aus Japan und China stammt, zeichnet sich durch eine feste Konsistenz und einen frischen Pilzgeschmack mit leicht nussigem Aroma aus. In Asien gilt die Pflanze zudem als König der Heilpilze, weil seine Wirkstoffe unter anderem gegen Bluthochdruck, Magengeschwüre, Gicht und sogar zur Krebsheilung eingesetzt werden.
300 Quadratmeter großes Gewächshaus angelegt
Damit die Exoten in heimischen Gefilden gut gedeihen, hat Blanke zunächst ein 300 Quadratmeter großes Gewächshaus angelegt und darin Buchen- und Eichenstämme zu Kreuzstapeln geschichtet. „Shiitake gedeiht am besten an Hartholzstämmen“, erklärt der Züchter. „Zuvor müssen diese mit dem entsprechendem Pilzsubstrat vorkultiviert werden. Dieses braucht dann acht bis zwölf Monate, um in den Stamm einzuwachsen.“
Ausreichend Schatten, eine hohe Luftfeuchtigkeit, viel Wasser und Temperaturen von 2 bis 25 Grad sind die idealen Wachstumsbedingungen. Damit das Pilzmyzel nach der Reifephase einen Fruchtkörper ausbildet, ist jedoch im wahrsten Sinne des Wortes ein Weckruf nötig: „Ich klopfe dann mehrfach mit einer Holzkeule an die Stämme“, erklärt Blanke. „Diese Erschütterung regt die Pilze zum Wachsen an.“ Vorteil: Wann und wie viele Pilze geerntet werden, lässt sich somit in gewisser Weise steuern.
„Insgesamt rechne ich in diesem Jahr mit einer Ernte von einer Tonne Pilze“
„Insgesamt rechne ich in diesem Jahr mit einer Ernte von einer Tonne Pilze“, sagt Blanke. Verkaufen will er sie an private Interessenten. Aber es sei auch geplant, Gaststätten und Hotels in der Region damit zu versorgen. So habe der Weißenfelser Jägerhof bereits Interesse angemeldet. „Der Vorteil am Shiitake ist, dass man die Pilze in Scheiben geschnitten auch gut einfrieren kann“, erklärt Petra Blanke.
Neben den Shiitake-Pilzen bietet das Paar zudem frische Austernseitlinge aus eigenem Anbau, selbstgemachten Aronia-Beerensaft sowie Honig an. „Ich habe einen Ausgleich gesucht, um mich gedanklich von der Arbeit abzulenken“, erklärt der Fliesenfachmann. Begonnen habe er deshalb bereits vor einigen Jahren mit der Bienenzucht. Dabei sei das Interesse an gesunder Ernährung gewachsen. „Mit dem Anbau der Pilze und Beeren habe ich ein Hobby gefunden, das ich auch nach meinem Berufsleben noch lange pflegen kann“, sagt Blanke. Ein Hobby, das zugleich Genuss ist. (mz)

