Schuhmuseum Schuhmuseum: Wessen berühmte Bühnenschuhe nun in Weißenfels landeten

Weißenfels - Das Schuhmuseum Weißenfels ist um eine Attraktion reicher. Nach einer langen Odyssee landeten die Bühnenschuhe von Schauspieler und Sänger Manfred Krug nun im Museum.
Wenn sich unkonventionelle Füße mit hohen Ansprüchen paaren, dann wird ein Schuhkauf für den Menschen kompliziert. Davon konnte Schauspieler Manfred Krug aus leidlicher Erfahrung berichten. Aber wie es der Zufall wollte, traf er in den späten neunziger Jahren auf den Schuhingenieur Helmut Bickel aus Hartha in Sachsen und der bereitete dem Leiden mit zahlreichen Tipps ein Ende.
Manfred Krug hatte „komplizierte Füße“
„Herr Krug hatte schon komplizierte Füße“, erinnert sich Helmut Bickel. Generell sei es mit einer Schuhgröße über 48 schwierig, einen guten Schuh zu finden. Manfred Krug hätte hinzukommend auch noch sehr genaue Vorstellungen von seinem Traumschuh gehabt.
„Er wusste, was er wollte: einen schwarzen Mokassin, zeitloses Modell aus Leder aber trotzdem leicht und flexibel, außerdem eine flache Sohle, damit er bei seinen Bühnenauftritten ein Gefühl für den Boden hat“, erzählt Bickel.
Ein erstes Paar wurde in der renommierten Schuhwerkstatt „Jacob F.“ in Erfurt hergestellt. Sie fertigten einen den Wünschen entsprechenden Schuh aber bei der Anprobe blieb Manfred Krug kritisch. Die Passform war nicht ideal. „Da half nur noch die Anfertigung eines eigenen Leisten“, erinnert sich Helmut Bickel und erzählt davon, wie die Odyssee zum perfekten Schuh über die Schuh-Petters GmbH in Gera weiterging.
Ehemaliger Weißenfelser als Problemlöser für Manfred Krug
Dort wurde ein ehemaliger Weißenfelser zum Problemlöser. Denn mit den Krug'schen Leisten fertigte Schuhfachmann Klaus Stuhr, der sein Handwerk einst in der Saalestadt gelernt hatte, erneut ein Paar Schuhe an. Helmut Bickel hat das Paar persönlich überreicht: „Herr Krug wollte ihn sofort anprobieren und ich stellte mich schon auf Korrekturwünsche ein. Aber nach ein paar Schritten drehte er sich um und sagte: Der passt.“
Seit Anfang 2006 trug Manfred Krug diese maßangefertigten Schuhe aus dem Hause Schuh-Petters auf der Bühne bei Lesungen und als Sänger bei Jazz-Konzerten. Die Schuhe befinden sich auch heute noch in einem guten Zustand und davon profitiert jetzt, nach dem Tod von Manfred Krug, auch das Museum Weißenfels.
Schuhe von Manfred Krug neben Nina Hagen oder Dagmar Frederic
Helmut Bickel erhielt nämlich aus dem Nachlass des Schauspielers eines der ersten Schuhpaare sowie die Krug'schen Leisten und schenkte diese nun dem Weißenfelser Schuhmuseum. Ab Dezember 2017 sollen sie in einer Vitrine in der Künstlerabteilung des Schuhmuseums zu sehen sein.
Krugs Mokassins befinden sich dort in bester Gesellschaft, schließlich sind in dem Schaukasten schon Schuhe von Stars wie Nina Hagen oder Dagmar Frederic untergebracht. (mz)