Schokoladenmanufaktur Argenta Schokoladenmanufaktur Argenta: Aufschwung im Schoko-Land

Weißenfels - „Wir haben ordentlich zugelegt“, sagt Wolfgang Dietrich. Und der Geschäftsführer hat Zahlen parat, die für den Aufschwung bei der Weißenfelser Schokoladenfabrik sprechen: Im vergangenen Wirtschaftsjahr, also zwischen April 2015 und dem gleichen Monat in diesem Jahr hat sich der Produktionsumfang des Unternehmens um rund zwei Millionen Euro erhöht, verrät Dietrich.
Den Zuwachs konnte die Weißenfelser Schokoladenmanufaktur, in der zurzeit die Weihnachtsproduktion auf Hochtouren läuft, vor allem im Exportgeschäft erreichen. „Wir sind mittlerweile in 25 europäischen Ländern unterwegs“, berichtet der 65-jährige Chef des Unternehmens. Noch vor fünf Jahren seien es lediglich drei oder vier Länder gewesen. Besonders beliebt sind Argenta-Produkte heute in nordeuropäischen Ländern wie Finnland oder Dänemark. „Die lieben unsere Nugattüten“, weiß der Senior-Chef.
Während es also für Argenta an seinem Produktionsstandort in der Naumburger Straße ziemlich gut läuft, sieht Dietrich in der gläsernen Schauwerkstatt durchaus noch Luft nach oben. Ende November vergangenen Jahres war die neue Schokoladenwelt mit Café und Werksverkauf in einem ehemaligen Einkaufsmarkt in der Zeitzer Straße eröffnet worden. Ein gut gewählter Zeitpunkt. „Vor Weihnachten haben die Leute die Schokoladenwelt förmlich gestürmt“, erinnert sich Dietrich. In den Sommermonaten herrschte jetzt allerdings eher Flaute. „Ich bin noch nicht zufrieden. Da muss ich mich jetzt mehr drum kümmern“, sagt der umtriebige Chef entschlossen.
Voller Ideen steckt Dietrich allemal. „Unsere Nische sind Spezialitäten, innovative Produkte“, weiß er und nennt Kreationen, die beim Liebhaber das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen: Schokolade mit frisch gerösteten Nüssen, Cranberrys oder Spekulatius, Alkoholpralinen mit Feuerzangenbowle oder Glühwein. Schritt für Schritt wolle man das Sortiment in der Schokoladenwelt abrunden, sagt Dietrich. Denkt dabei auch an die Rösterei, in der eine spezielle Argenta-Kaffeemischung angeboten werden soll, die besonders gut zu Schokolade oder Marzipan passt. Oder an die Brennerei, die Nugat-, Mandel- oder Nussgeist zum Verkosten oder Mitnehmen anbietet. Bei all den Verführungen legt das Argenta-Konzept Wert darauf, dass die Besucher, wie etwa bei Seminaren und Workshops, selbst kreativ werden können.
Stolz ist Dietrich, dass er sein Versprechen zur Eröffnung der Schokoladenwelt einhalten konnte und mittlerweile zwei neue Produkte entwickelt wurden. Im Juni dieses Jahres kamen die ersten Schokoladenbuchstaben auf den Markt. „Die ersten 50.000 Faltschachteln waren in zwei Monaten weg“, freut sich der Chef über einen guten Absatz. Ende des Jahres soll auch die zweite Neuentwicklung in die Märkte kommen: Butterbrockensplitter. Für die Herstellung dieses neuen Produktes mit zehn Prozent Butteranteil habe man eine spezielle Technologie entwickeln müssen, so Dietrich.
Nicht ganz überraschend kommt, dass der Geschäftsführer mit seinen Gedanken eigentlich schon um Monate voraus ist. Etwa zehn spezielle Produkte werden zurzeit für das Weihnachtsfest bei Argenta hergestellt - vom Adventskalender über Schokozapfen bis hin zum „Weihnachts-Willi“, jenem Schoko-Elch, der laut Dietrich im vergangenen Jahr rund zwei Millionen Mal im In- und Ausland verkauft worden ist. Neu im Sortiment ist in diesem Jahr ein Mini-Weihnachtspräsent in Form einer Schneeflocke.
Wenn dieses Naschwerk dann verschenkt wird, denkt man bei Argenta in Weißenfels allerdings längst schon an den nächsten Höhepunkt. Denn schon Ende November beginnt die Produktion für das Osterfest. (mz)