Personell am unteren Level
Großkorbetha/MZ. - Natürlich habe man im vorigen Januar einige Tage wegen der technischen Umstellung schließen müssen, doch seitdem werde in der Außenstelle Uichteritz genauso gearbeitet wie in Großkorbetha. Ein DSL-Anschluss, den man als eine der ersten VG habe installieren lassen, mache das möglich, so dass laut Gert Brückner, Leiter des Verwaltungsausschusses, stets der Zugriff auf Daten aus Haushalt, Einwohnermeldeamt und Liegenschaften gegeben sei.
Für letztere gebe es ein neues Computerprogramm, das mit dem Geografischen Informationssystem GIS gekoppelt sei und Ungenauigkeiten faktisch ausschließe. Bis 30. September komme nun mit der Einführung fälschungssicherer Ausweise noch eine neue Software fürs Einwohnermeldeamt hinzu. Daneben bescheinigte Langner trotz des Ausscherens von Markwerben einen guten Draht zur VG Weißenfelser Land. So stehe mit einem Vertrag den Bürgern zwischen Goseck und Wengelsdorf das Standesamt der Kreisstadt zur Verfügung.
Aufgrund geringerer Einwohnerzahlen habe man die Umlage der VG um zwei Euro im Jahr pro Bürger erhöhen müssen. Das sei auch notwendig gewesen, um nach der Zusammenlegung der VG wieder eine Rücklage ansparen zu können. Der Haushalt sei inzwischen von der Kommunalaufsicht genehmigt worden. Gerd Langner sprach von völlig gleichberechtigten Partnern. Eine Konstellation wie in der VG Lützen-Wiesengrund, wo zum Beispiel Sössen mit seiner großen Gewerbesteuereinnahme eine höhere Umlage zahlen müsse, wäre im Saaletal vielleicht wünschenswert, aber mit ihm nicht mehr machbar.
Einiges habe sich sichtbar auch für die Bürger verändert. So hätten sich die wiederkehrenden Straßenausbaubeiträge über sieben Jahre im Gros der Gemeinden der alten VG Großkorbetha bezahlt gemacht. In Uichteritz, Goseck und Storkau habe sich ebenfalls viel im Zuge der Dorferneuerung getan.
Auch wenn laut Langner derzeit im Land über Einheitsgemeinden diskutiert werde, stehe sein Standpunkt fest: "Die Verwaltungsgemeinschaften sollten erst einmal einige Jahre bestehen bleiben." Durch sie gebe es Einsparungseffekte. Gerechnet werde in der Regel mit drei Angestellten für 1 000 Einwohner. Man selbst liege mit 29 Beschäftigten am unteren Level. Immerhin sind drei davon keine Vollbeschäftigten und in sieben Fällen greifen Altersteilzeitregelungen. Deshalb habe man bereits mit der Verjüngung der Verwaltung begonnen und zwei junge Frauen vom Landratsamt und eine von der Stadtverwaltung Leuna übernommen. Eine eigene Ausbildung sei gegenwärtig zu teuer.
Eine wichtige Entscheidung steht nun am kommenden Montag an. Da Gerd Langner, der seit 1994 Verwaltungsleiter in Großkorbetha ist, am 31. Mai aus dem Berufsleben ausscheidet, muss ein neuer Chef gewählt werden. Auf eine Ausschreibung haben sich 21 Frauen und Männer beworben. Elf davon bringen auch die entsprechende Qualifikation mit und stellen sich am 23. Januar im Verwaltungsausschuss vor. Die notwendige Wahl erfolgt anschließend.