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Ohrwürmer wecken ein Dorf

Von Anka Stolper-Heinike 18.05.2007, 16:46

Gröben/MZ. - Mit einem zünftigen Marsch startet die von ihrem musikalischen Leiter angeführte Schalmeien-Kapelle Wernsdorf vom Hof der Feuerwehr am Dorfplatz aus zu einem musikalischen Männertags-Rundgang durch die Gemeinde.

Die Musik der 23 Frauen und Männer aus Nessa, Tröglitz, Hohenmölsen, Weißenfels, Gröben, Muschwitz, Luckenau und Wernsdorf lockt bereits gegen 9 Uhr die ersten Leute auf die Straße. Ramona und Jörg Rothe stecken Reinhard Lösler eine Flasche Hochprozentigen in den Rucksack. Heiko Storch, der Spendeneintreiber der Kapelle, bekommt vor dem Haus von Familie Hellriegel von Edith und Holger Urban aus Halle etwas Geld in den Hut. Beide holen gerade ihre Fahrräder aus dem Auto. Die Männer starten ins Wethautal und die Frauen radeln zum Pirkauer Mondsee. Udo Valentin begrüßt seinen Arbeitskollegen Andreas Hickethier, den organisatorischen Leiter der Kapelle, besonders herzlich. "Die Musik geht ins Blut", schwärmt der 59-Jährige und gibt den bunt kostümierten Musikanten flüssige Wegzehrung mit.

Im Winkel 3 strahlt die 85-jährige Anna Streckel übers ganze Gesicht. "Das ist einfach nur schön", schwärmt sie und genießt auf der Hollywoodschaukel das Schalmeien-Spiel. Schwiegertochter Beate holt den Sekt, damit die Musikerkehlen nicht trocken bleiben. Just zum 25. Geburtstag wird dann einige Häuser weiter Nancy Knittel mit einem Ständchen überrascht.

Weiter geht es durch die Thälmannstraße. Helgina und Rüdiger Fischbach genießen die Musik ebenso wie die Rentnerinnen Marianne Böhm und Ingrid Förster. Rudolph Felsch wartet schon auf die Musiker am Gartentor mit einer kleinen Spende. Das eingenommene Geld verwenden die Wernsdorfer für den Kauf oder die Reparatur von Instrumenten. Auf dem Wanderweg am Rippach-Bach entlang zum Ortsteil Runthal spielt die Kapelle nicht. Uwe Sickert freut sich über die Verschnaufpause. Schließlich muss er die elf Kilogramm schwere Pauke stundenlang schleppen. Am Bachweg legt die Kapelle wieder los und spielt den Jägermarsch. Franz und Irmgard Geimer klatschen mit.

Gegen Mittag schließlich trifft die Kapelle im Garten der Feuerwehr ein. Hier warten schon zahlreiche Gäste, die das von Wehrleiter Peter Topf gegrillte Spanferkel und Erbseneintopf genießen. Bei einem von den Wernsdorfern präsentierten Blumenstrauß modernerer Medleys mit Stücken von Boney M und Wolfgang Petry schmeckt beides noch besser. Und so muss auch das zweite 20-Kilo-Schwein an den Spieß. "Mit den Wernsdorfern verbindet uns seit Jahren ein gutes Miteinander. Dass wir den Männertag so zusammen gestalten können, ist doch Klasse", meint Feuerwehrmann Veit Nessen. Und Peter Stöbe holt gleich die Erfrischungsgetränke für die Musiker, die noch bis weit in den Nachmittag hinein Zugaben spielen müssen.