Nachwuchsreporter aus Langendorf Nachwuchsreporter aus Langendorf: Grundschüler fragen Journalisten Löcher in den Bauch

Langendorf - Fragen stellen können die jungen Journalisten von der Schülerzeitung der Grundschule Langendorf auf jeden Fall schon mal sehr gut. Die Mitteldeutsche Zeitung war zuletzt zu Gast bei der Nachwuchsredaktion und ließ sich von den insgesamt zwölf Schülerreportern der beiden vierten Klassen ein Loch in den Bauch fragen. Denn in ihrem letzten Grundschuljahr in Langendorf können die Kinder ihre eigene Schülerzeitung herausbringen.
Vier mal im Schuljahr kommt die Zeitung heraus, doch selbst das bedeutet schon jede Menge Arbeit für die Kinder. Auch in der jüngsten Ausgabe geht es um aktuelle Themen wie die Projekte an der Grundschule, Kino- und Urlaubstipps und natürlich die Fußball-Weltmeisterschaft, die gerade in Russland gestartet ist.
Grundschule Langendorf: Schülerzeitung gibt es schon seit 24 Jahren
Betreut werden die Schüler dabei von der pädagogischen Mitarbeiterin der Grundschule Langendorf, Kathrin Brauer. „Die Schülerzeitung gibt es schon seit 24 Jahren. Die Themen werden von den Schülern vorgeschlagen“, sagt Kathrin Brauer. Am Anfang wurde noch auf der Schreibmaschine geschrieben. Inzwischen geht es Dank Computer schon sehr viel einfacher. Sogar Fotos werden in der Schülerzeitung gedruckt, wenn auch in schwarz-weiß. Jedoch müssen die kopierten Seiten immer noch von den Schülern per Hand zusammengebunden werden.
Wichtig für die Leser sind auch an der Grundschule bekannte Namen. Deswegen wird gleich auf der ersten Seite 35 Schülern nachträglich gratuliert, die in den vergangenen Monaten Geburtstag hatten. Die freuen sich bestimmt und wollen die Zeitung schon deshalb haben. So verkauft das Blatt bei insgesamt 160 Schülern an der Grundschule von jeder Ausgabe etwa 60 Exemplare zum Preis von 50 Cent. Wobei das Geld der Schulkasse zugute kommt, von der etwa Süßigkeiten zum Kindertag gekauft werden. Denn nach so viel harter Arbeit haben sich die Schüler natürlich auch eine Belohnung verdient.
Grundschule Langendorf: Wie wird eine Zeitung gemacht?
Nach der Veröffentlichung ihrer vierten Ausgabe wollten die Kinder von den Profis wissen, wie denn Zeitung gemacht wird. So fragen die Mädchen und Jungen mit sehr viel Neugier und Begeisterung bei MZ-Mitarbeiter Jan Iven und MZ-Fotograf Peter Lisker nach. Wie viele Artikel man denn schon geschrieben habe, wollte die zehnjährige Nelly wissen. Wie lange es dauert, einen Artikel zu schreiben, fragte der zehnjährige Arne. Und die zehnjährige Laura hakte nach, ob das viele Schreiben nicht irgendwann langweilig wird. Nicht zu vergessen: Müssen Journalisten auch nachts arbeiten?
Puh, ganz schön viele Fragen, die nicht immer so einfach oder eindeutig zu beantworten sind. In den vergangenen zehn Jahren als Journalist sind vermutlich etwa 3 000 Beiträge zusammengekommen. Die Dauer von einem Artikel hängt auch von der Dauer der Recherche ab. Manchmal müssen sich Journalisten für ein Thema mit mehreren Leuten verabreden, manchmal reicht auch ein kurzer Anruf. Das kann schon mal ein paar Stunden bis zu einen ganzen Tag dauern. Gelegentlich sogar noch länger.
Grundschule Langendorf: Schüler lesen Kinderteil in der MZ
Manchmal müssen Journalisten auch am Abend arbeiten, wenn sie zum Beispiel von einem Konzert, einer Sitzung des Stadtrates oder einem Sportereignis berichten. Nachts arbeitet hin und wieder der Fotograf. Denn wenn irgendwo ein Unfall passiert oder ein Haus brennt, muss er sofort ein Foto schießen. Mit der Polizei und der Feuerwehr können die Journalisten auch noch am nächsten Morgen sprechen. Doch zum Glück passieren solche Unglücke nicht so oft. Langweilig wird es also selten. Denn dafür gibt es eigentlich immer viel zu viel zu tun.
Doch auch die MZ hat Fragen an die Schüler. Ob sie denn schon Zeitung lesen? Zumindest einige von ihnen lesen den Kinderteil in der MZ am Wochenende, die sich zuletzt auch der Fußballweltmeisterschaft gewidmet hatte. So wurde etwa Deutschlands erster Gruppengegner Mexiko vorgestellt und die Abseitsfalle erläutert. Gelesen werden Zeitschriften über Tiere oder Fußball. Auch Bücher wie die Harry-Potter-Romane verschlingen die Viertklässler teilweise schon. Lesen ist also noch nicht out, und das nicht nur im Internet. (mz)