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Musical  Musical im Weißenfelser Goethegymnasium: Honeckers Augen

Von Holger Zimmer 26.01.2017, 15:21
Florian Herrmann (links) und Claudius Hentzschel bereiten sich gemeinsam auf die Hauptrolle des Hagen im Musical „Elixier“ vor. Das Bild zeigt beide bei einer Probe im Jahr 2016.
Florian Herrmann (links) und Claudius Hentzschel bereiten sich gemeinsam auf die Hauptrolle des Hagen im Musical „Elixier“ vor. Das Bild zeigt beide bei einer Probe im Jahr 2016. Peter Lisker

Weißenfels - Der Countdown läuft für die Proben des Musicals „Elixier“ im Weißenfelser Goethegymnasium: Kunstlehrer Ulrich Zander hat sogar den Dreikönigstag genutzt, um den Kulissenbau voranzutreiben. Zuletzt haben Sarah Stengler (15) und Marie Winter (13) Fotos zum Thema Industriekultur herausgesucht, die bei den Aufführungen ab dem 23. Februar an die Wand projiziert werden sollen.

Schüler

Pauline Theile, eine Zehntklässlerin aus Wengelsdorf, sitzt ebenfalls am Computer und sagt, dass ihr diese Arbeit Spaß mache.Der Lehrer zeigt ihr, wie sie die Augen des ehemaligen DDR-Staatschefs Erich Honecker am besten ausschneiden kann.

Sein Bild soll bei den Gästen in der Aula für Erheiterung sorgen, wenn die Augen mal geschlossen sind, bei einer gespielten Explosion zucken oder wenn er sogar schielt.

Mit ihrer Schwester war die 15-Jährige auch schon vor zwei Jahren beim Kulissenbau für das Musical „Grease“ dabei. Die Grundplatten werden nun teilweise wieder verwendet. So zeigen Wände Tapetenmuster wie in DDR-Zeiten, wird durch das Umklappen von Flügeln und einfarbig gemalerten Flächen die Sanierung nach der Wende deutlich. Pauline Theile sagt, dass man sich da ausprobieren könne.

Vanessa Steitmann aus Markröhlitz arbeitet gerade an einer alten Klingel. Mit schwarzer Tusche malt sie Namensschild und Klingelknopf.

Die 15-jährige Neuntklässlerin sagt, dass sie sehr gern zeichne. „Manche meinen, dass ich das gut kann“, sagt sie, relativiert aber, dass es andere vielleicht besser können. Daheim versuche sie auch, eigene Ideen umzusetzen. Sie habe mit einfachen Bildern angefangen und sich von Mal zu Mal gesteigert.

Inzwischen bringe sie Personen und Landschaften zu Papier. Das klingt anspruchsvoller als die Kulissenmalerei, bei der aber Details wie die Risse in einer alten Mauer nicht fehlen dürfen.

Kunstlehrer Ulrich Zander ist zufrieden mit dem Fortgang der Arbeiten. Nach dem Feiertag lege man nun auch sonnabends Hand an.

Seit vier Jahren ist der 59-Jährige aus dem Saalekreis am Goethegymnasium tätig. Und bereits vor zwei Jahren sind unter seiner Regie die Kulissen für „Grease“ entstanden.

Am Ende wird man auf der linken Bühnenseite Geräte wie Flaschen und Reagenzgläser auf einer Holzplatte sehen, daneben außerdem ein Periodensystem. So wie man sich ein Labor in einem DDR-Großbetrieb vielleicht vorstellt. Rechts gibt es den Blick in einen Hausflur, einen mit bröckelnden Wänden wie im DDR-Alltag und einen im sanierten Zustand Mitte der 1990er Jahre, eine Lösung, die sich mit Hilfe von Scharnieren und umklappbaren Teilen herstellen lässt. Ein bisschen Zauberei unter den Augen der Zuschauer.

Auch Wohnzimmeratmosphäre gibt es. Daneben verstärken an die Wand geworfene Bilder den Gesamteindruck des Musicals. Zander ist sich sicher: „Trotz der Ferienwoche wird alles rechtzeitig fertig sein.“

Tickets gibt es noch für Donnerstag, den 23.2. ab 18 Uhr, Sonnabend, den 25.2. ab 14.30 Uhr, Sonntag, den 26.2. ab 15 Uhr, Sonnabend, den 4.3. ab 14.30 Uhr, Sonntag, den 5.3 ab 15 Uhr, Freitag, den 10.3. ab 19 Uhr und am Samstag, den 11.3. ab 14.30 Uhr.

Erhältlich sind diese in der Weißenfelser Tourist-Information am Markt und im Sekretariat des Goethegymnasiums (wochentags von 7.30 bis 15 Uhr/Bestellungen unter Telefon: 03443/30 32 78).

(mz)