Gymnasiasten ziehen Resümee Läuft Kunst-Projekt in der Weißenfelser Innenstadt weiter?
Weißenfelser Gymnasiasten ziehen Resümee über Aktion in der Innenstadt. Warum eine Fortsetzung folgen soll.

Weissenfels/MZ - Aufmerksamen Stadtbesuchern dürften sie inzwischen aufgefallen sein: die farbenfrohen Pop-Art-Motive, die seit einigen Tagen insgesamt zwölf Stromkästen in der Weißenfelser Innenstadt verschönern. Wo zuvor die Krakeleien von Fußballfans prangten, leuchten nun die vielseitigen Kunstwerke. Kreiert haben sie die Elftklässler des Goethegymnasiums im Rahmen ihres Kunstkurses bei Lehrerin und Kunstexpertin Christina Simon. Jetzt trafen sich die Schüler zu einem Rundgang, um Resümee über ihre Arbeit zu ziehen.
„Wir wollten mit schönen, positiven Bildern ein Lächeln in die Gesichter der Passanten zaubern“, sagt Sina-Sophia Nagel, die am Amtsgericht bunte Smiley-Monster gezeichnet hat. Das, so die einhellige Erfahrung der Schüler, sei ihnen auf jeden Fall gelungen. So berichtet Jakob Schöpe vom positiven Feedback der Passanten. „Einige haben uns Eis gekauft, Getränke gebracht oder Fotos geknipst.“ Diese Freundlichkeit unter den Menschen habe sich schön angefühlt. Und Kunstlehrerin Christina Simon sagt: „Es hat uns bestärkt darin, dass das, was wir tun, richtig ist. Es gehört aber auch Mut dazu, den geschützten Raum Schule zu verlassen und sich und sein Schaffen der ,Bühne’ Öffentlichkeit zu präsentieren.“
„Da steckt viel Kreativität drin.“
Ein Einsatz, der sich gelohnt hat, findet auch Lars Meinhardt. Er ist Geschäftsführer der Weißenfelser Stadtwerke, denen die Stromkästen gehören und die das Projekt mit Materialien unterstützt haben. „Bei uns stieß die die Idee auf offene Ohren und ich finde die Motive auf den Stromkästen sehr gelungen. Da steckt viel Kreativität drin.“ Damit die Motive nicht erneutem Vandalismus zum Opfer fallen, sollen sie nun noch mit einem speziellen Graffiti-Schutz überzogen werden. Dafür werde ein neuartiges Produkt verwendet, welches die Substanz der Stromkästen nicht angreift. Erneute Krakeleien könnten dann leicht entfernt werden. Überraschung für die Schüler : Alle Motive sollen nun auch noch im Familienjahreskalender 2022 der Stadtwerke abgebildet werden. Meinhardt: „Wir wünschen uns sehr, dass das Projekt fortgeführt, vielleicht sogar auf andere Stadtviertel ausgedehnt wird und wir würden das auch weiterhin unterstützen.“ Kunstlehrerin Simon könnte sich eine Fortsetzung mit ihren Schülern vorstellen. Aber auch Kooperationen mit anderen Schulen seien denkbar.
Das würde auch der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) begrüßen. „Die Motive verschönern unser Stadtbild und sie sind ein wichtiges Zeichen, das von den jungen Menschen ausgeht, die sehenden Auges durch unsere Stadt gehen und den Vandalismus nicht mehr hinnehmen wollen“, so Risch. Und er weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die vermeintlichen Fußballfans, beispielsweise vom HFC, mit ihren Krakeleien den jeweiligen Lieblingsvereinen keinen Gefallen täten. Im Gegenteil: „Die Menschen ärgern sich über die Schmierereien. Dadurch wird ein negatives Image auf den Sportclub geworfen.“