Landratswahl im Burgenlandkreis Landratswahl im Burgenlandkreis: Ulrich und Hartung müssen in die Stichwahl

Weissenfels/Zeitz/MZ - Nach Auszählung aller Wahlbezirke im Burgenlandkreis hat sich am Ergebnis der Landratswahl nichts mehr grundsätzlich verschoben. Götz Ulrich (CDU) und Manuela Hartung (SPD/Die Linke) werden aber erst in einer Stichwahl am 15. Juni den Sieger ermitteln. Ulrich hat das beste Ergebnis im ersten Wahlgang am Sonntag bekommen.
Bei einer Wahlbeteiligung von 45,6 Prozent bekam er 45,5 Prozent der Stimmen. Hartung brachte es auf 24,7 Prozent. Dahinter liegen Günther Weiße (Freie Wähler) mit 9,3 Prozent, André Poggenburg (AfD) mit 6,4 Prozent, Jochen Dreetz (Grüne) mit 5,1 Prozent, Peter Awramenko (NPD) mit 5 Prozent und Einzelbewerberin Ruth Müller mit 4,0 Prozent. Bei der Kreistagswahl erreicht die CDU 41,3 Prozent der Stimmen und damit 22 der 54 Sitze im Kreistag. Die Linke bringt es auf 16 Prozent und 9 Sitze, die SPD auf 15 Prozent und 8 Sitze. Weitere Sitze im neuen Kreistag Burgenlandkreis erhalten: Grüne 3, FDP 2, NPD 3, AfD 2, Bürger für Weißenfels/Landgemeinden 2, Freie Wähler Burgenlandkreis 2 und die Wählergruppe ZLB/BDZ 1.
Erben und Weber bleiben Optimisten
Sowohl der Kreisvorsitzende der SPD Rüdiger Erben als auch der Kreisvorsitzende der Linken Reinhard Weber bleiben Optimisten. Mit ihren Kreisparteiverbänden und der Kandidatin Manuela Hartung waren sie angetreten, der CDU und ihrem Kandidaten Götz Ulrich Paroli zu bieten. Der konnte allerdings am Abend sehr zufrieden auf die Ergebnisse schauen. Am Anfang sah es sogar so aus, als könnte er auf Anhieb im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit holen. Aber mit rund 46 Prozent hatte er schließlich noch ein stattliches Ergebnis. Manuela Hartung dagegen holte rund ein Viertel der Wählerstimmen im Burgenlandkreis. Das reichte aber aus, um gegen Ulrich in die Stichwahl zu kommen, die am 15. Juni stattfinden wird.
Dass das Ergebnis der Landratswahl demzufolge nach dem ersten Wahlgang ernüchternd sein könnte, wollen jedoch weder Erben noch Weber so stehenlassen. „Natürlich hatten wir uns mehr versprochen als ein Viertel der Stimmen für Manuela Hartung“, räumt Erben ein. Aber das Hauptziel sei schließlich gewesen, erst einmal in die Stichwahl zu kommen. „Und das haben wir erreicht“, so Erben. Ebenso pragmatisch sieht das Weber. „In der Stichwahl werden die Karten neu gemischt“, meint er optimistisch. Und Erben: „In der Stichwahl fängt alles wieder bei null an.“
Auf der nächsten Seite: Götz Ulrich, der lachende Dritte. Hartung und Weiße zu ihrem Ergebnis!
Ob das so stimmt, wird sich erst zeigen. Jedenfalls ist Götz Ulrich erst einmal der lachende Dritte, oder erste, wie man will. Hinter ihm und Hartung klafft dann in der Wählergunst einen große Lücke. Günther Weiße von den Freien Wählern Burgenlandkreis kann seine 9,1 Prozent aber zumindest als einen Achtungserfolg betrachten. So fallen dann die Sichtweisen der einzelnen Kandidaten auf das Wahlergebnis auch recht unterschiedlich aus.
Dank an die Helfer
Götz Ulrich zeigt sich am späten Abend rundum zufrieden: „Ich habe gehofft, dass ich ein so gutes Ergebnis einfahre, jetzt freue ich mich sehr darüber. Es ist eine Belohnung meines Wahlkampfes mit etwa 200 Terminen im gesamten Burgenlandkreis. Hinter dieser Leistung steht ein ganzes Team meiner Partei, das mich - von Hohenmölsen bis zum Molauer Land - begleitet und wie ein gut funktionierendes Netzwerk unterstützt hat. All diese Helfer haben mir den Zugang zu den Menschen ungemein erleichtert, dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken. Für mich und die CDU zählt das Miteinander in der künftigen Zusammenarbeit mit den anderen Parteien und Gruppierungen für unseren Burgenlandkreis.“
SPD-Landratskandidatin Manuela Hartung kann zwar über ihr Wahlergebnis nicht strahlen, aber sie bleibt optimistisch. Das erste Etappenziel sei erreicht worden, sagt sie gegenüber der MZ. Sie sei in die Stichwahl gekommen. „Ich wollte das so und bin optimistisch, in drei Wochen werden die Karten dann neu gemischt, ich sehe der Stichwahl positiv entgegen“, so Hartung.
Günther Weiße, der für die Freien Wähler angetreten ist, freut sich über sein Abschneiden. Mit einem noch besseren Ergebnis habe er nicht gerechnet, er sei Realist. Noch größer sei Weißes Freude darüber, dass sich der CDU-Landratskandidat Götz Ulrich im ersten Wahlgang nicht durchsetzen konnte. „Das zeigt, dass unser Burgenlandkreis kein CDU-Landkreis ist“, sagt Weiße. Eine Stichwahl habe „eigene Gesetze“. Wen der Kandidat der Freien Wähler dann unterstützen werde, dazu will Weiße am Abend nach der Wahl keine Erklärung abgeben. „Das ist immerhin keine leichte Entscheidung“, sagt er.
Jochen Dreetz spricht von einem klasse Wahlkampf seiner Partei Bündnis 90/Die Grünen. „Ich habe mir persönlich nichts ausgerechnet, das wäre wie ein Kampf David gegen Goliath. Dass es zu einer Stichwahl kommen wird, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte befürchtet, Herr Ulrich würde es im ersten Wahlgang schaffen, Landrat zu werden“, ist von Dreetz weiter zu hören.
