Konfrontationskurs? Konfrontationskurs?: Darum tobt zwischen Betreibern des Mondsees heftiger Streit

Hohenmölsen - Der Konflikt innerhalb des Zweckverbandes „Erholungspark Mondsee“ schlägt hohe Wellen in dem Gremium. „Dass jemand eine Akteneinsicht einklagen will, habe ich in all den Jahrzehnten als Stadtrat so noch nicht erlebt“, sagte Michael Braun (CDU) aus Hohenmölsen der MZ. Er gehört zusammen mit Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) und Stadtrat Torsten Fulczynski (SPD) zu den Vertretern der Stadt in der Verbandsversammlung, zu der noch Vertreter der Stadt Teuchern und der Mibrag zählen.
Bürgermeister kritisiert Art der Informationsrecht
Hintergrund: Fulczynski ist erst seit diesem Jahr Mitglied der Verbandsversammlung und verlangt von Verbandsgeschäftsführerin Carina Radon Unterlagen zur wirtschaftlichen Situation des Zweckverbandes. Diese habe er in dem gewünschten Umfang noch nicht erhalten und droht deshalb offen, rechtlich dagegen vorzugehen.
Doch mit dieser Vorgehensweise scheint sich der Jurist in Hohenmölsen keine Freunde zu machen. Auch Andy Haugk kritisiert Fulczynski offen. Dieser habe zwar das Recht, über alle Belange des Zweckverbandes informiert zu werden und die Unterlagen zu erhalten. Nur das „Wie“ sei dabei entscheidend. „So geht man nicht miteinander um“, sagt Haugk. Braun hofft indes, dass sich die Spannungen wieder beruhigen: „Es bringt nichts, auf Konfrontationskurs zu sein“.
Informationen zum Mondsee einzuklagen sollte allerletzte Weg sein
Zurückhaltend gibt sich Jens Neumann, der die SPD-Fraktion, zu der auch Fulczynski gehört, im Hohenmölsener Stadtrat anführt. Er kenne keine Details und nicht, was sein Fraktionskollege und Carina Radon miteinander vereinbart hätten. Er unterstütze aber Fulczynski in dessen Meinung, dass ihm die Unterlagen zustehen. „Er hat als Mitglied der Verbandsversammlung ein Informationsrecht, da er Beschlüsse mit fassen muss“, sagt Neumann.
Dieses Recht aber einzuklagen, sollte wirklich der allerletzte Weg sein, findet er. „Es ist nun aber wichtig, wieder auf die Sachebene zurückzukehren und nicht unnötige Energie zu verschwenden“, sagt Neumann. Schließlich muss der Verband gerade zum Beispiel nach Lösungen suchen, wie man dem Mondsee neues Wasser zuführen kann, nachdem der Pegel aufgrund der Trockenheit stark gesunken war. (mz)
