Kirche in Borau Kirche in Borau: Viele Spender unterstützen erfolgreiche Sanierung

borau/MZ - Die Liste, ausgehängt am Eingang zur kleinen Borauer Kirche, ist lang. Sie enthält Namen jener Borauer und anderer Bürger, die mit ihren Spenden zu einem besonderen Erfolgserlebnis dieser Tage beigetragen haben. Mit einem Dankgottesdienst am Pfingstwochenende wurde die Sanierung des Kirchendaches offiziell abgeschlossen.
„Die Borauer halten treu zu ihrer Kirche“, weiß Kurt Böhme. In den vergangenen zehn Jahren hat der Vorsitzende des Kirchspiels Zorbau das in vielfacher Weise erfahren. Immerhin waren die Spenden ein wichtiger Baustein auf dem erfolgreichen Weg der vergangenen fünf Jahre.
Ein Holzschutzgutachten hatte Ende 2008 Schäden am Dachstuhl und am Turm ans Licht gebracht. Nass- und Braunfäule sowie tierische Schädlinge hatten dem Dachstuhl zugesetzt. Was danach begann, war ein zähes Ringen um Geld für die dringende Dachsanierung des Gotteshauses. Dass sich Kurt Böhme dabei an die Spitze der Bewegung stellte, hatte auch damit zu tun, dass der 78-Jährige eine ganz besondere Beziehung zur Kirche St. Georg hat. Immerhin wurde der 78-jährige gebürtige Borauer hier getauft und konfirmiert. Nachdem es ihn 1953 für viele Jahre in den Westen Deutschlands gezogen hatte, kehrte er 2002 in seinen Geburtsort zurück und engagiert sich seitdem auch für die Kirche.
Vorbei die Zeit
Rund 68.000 Euro hat die Dachsanierung gekostet. 25.000 Euro davon stellte das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (Alff) zur Verfügung. Geld, das nur deshalb in dieser Größenordnung floss, weil die Kirchengemeinde in der Lage war, eigene finanzielle Mittel aufzubringen. So kamen aus dem Kirchenkreis Merseburg rund 20.000 Euro. Rund 10.000 Euro wurden seit einem Spendenaufruf für die Sanierung des Kirchendaches 2011 gesammelt. Dankbar ist Böhme auch für jene 7?500 Euro, mit denen die Katharina und Gerhard Hoffmann Stiftung aus Hamburg die Bauarbeiten unterstützt hat.
Ursprünglich sollte der alte Dachstuhl repariert und das Dach danach wieder mit den alten Ziegeln gedeckt werden. Doch schließlich kam so viel Geld zusammen, dass sogar neue Dachziegel verwendet werden konnten. Und so ist die Kirche nun richtig dicht. Vorbei die Zeit, da Kurt Böhme im Winter mitunter den feinen Schnee wegräumen musste, damit dieser sich nicht durch das undichte Dach aufs Holz legt und dort noch mehr Schaden anrichtet.
Wichtig ist Böhme nun, dass das sanierte Gotteshaus weiter mit Leben erfüllt wird. So hat sich im Frühjahr eine Mutter-Kind-Gruppe der Kirchengemeinde gegründet. Für den Dankgottesdienst am Pfingstsonnabend haben sie extra eine Wimpelkette gebastelt, die noch immer in der Kirche hängt. Die erste Veranstaltung im Gotteshaus mit seinem frisch eingedeckten Dach lässt auch nicht lange auf sich warten. Zum Borauer Teichfest ist hier am 21. Juni der Chor aus Teuchern zu Gast.
Und wenn die Besucher dann in die kleine Kirche mit ihrer Ladegastorgel kommen, dann sehen sie neben der langen Spenderliste einen zweiten Aushang mit erst ein paar Namen. Ein Zeichen dafür, dass Unterstützer für das Gotteshaus, nun vor allem für dessen Innensanierung, weiter gefragt sind.