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Kinder bringen Geschenke in bunten Kisten

Von HOLGER ZIMMER 14.11.2008, 17:26

Halle/MZ. - GROSSKORBETHA / MZ- 40 bunte Schuhkartons schleppen die Mädchen und Jungen der Kindereinrichtung in Großkorbetha die Freitreppe zum Pfarrhaus hoch. Lea Paul (6) hat gemeinsam mit Schwester Sarah und Mutter Daniela eine Puppe und Kuschelmaus, Strumpfhose und Pullover, Lutscher und Bonbons eingepackt. Die 36-jährige Mutter sagt, dass die Eltern bereits im September über die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" informiert worden waren. Die Kinder seien jedenfalls begeistert gewesen und wollten helfen, als sie hörten, dass es Gleichaltrige gibt, für die das Weihnachtsfest nicht so schön ist.

Die Leiterin der Einrichtung, Kerstin Patenge, äußert, dass sich weit mehr als die Hälfte der Kleinen beteiligt und manche sogar zwei Päckchen mitgebracht haben. Als Dankeschön gab es für die Mädchen und Jungen im Pfarrhaus Gummibären und einen Korb mit Früchten.

In einem Raum haben Katechetin Dagmar Hoff und Birgit Tutte alle Hände voll zu tun. Bevor die Schuhkartons nämlich in größere Kisten verpackt werden können, müssen sie noch einmal kontrolliert werden. Schokolade mit Nüssen und Seife dürfen zum Beispiel nicht mit verschickt werden. "Hier kann ich mich wenigstens sinnvoll betätigen", sagt Frau Tutte, die in der Kirchengemeinde aktiv ist und sich mit um die Kinderbetreuung kümmert. Denn sie sei arbeitslos und habe wenig Hoffnung, mit über 50 Jahren noch einen Job zu finden.

Dagmar Hoff hat schon im Vorjahr erstmals mit den Christenlehrekindern ein Stück Weihnachtsgeschichte für Waisen und arme Kinder in Osteuropa geschrieben. Rund 50 Päckchen waren 2007 zusammengekommen. Nun ist die Katechetin glücklich, dass es bereits am Freitagnachmittag sechsmal so viele sind. Auch die Schkortlebener Kindereinrichtung und die drei Schulen in Großkorbetha hätten sich da ebenso engagiert wie die Schule und der evangelische Kindergarten in Lützen, um Bedürftigen im Ausland eine kleine Freude zu bereiten. Es mache einfach Spaß, die Kinder zu sehen, wenn sie die Geschenke bringen. "Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten können eben doch das Gesicht der Welt verändern", sagt die Frau aus Großkorbetha.