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Hohenmölsen Hohenmölsen: Warme Sachen für Geflüchtete

Von Petra Wozny 25.10.2015, 15:45
Die Regale der Kösa-Kleiderkammer in Hohenmölsen sind mit warmen Sachen schon gut gefüllt, wie deren Leiterin Dagmar Hess zeigt.
Die Regale der Kösa-Kleiderkammer in Hohenmölsen sind mit warmen Sachen schon gut gefüllt, wie deren Leiterin Dagmar Hess zeigt. Michael Thomé Lizenz

Hohenmölsen/Weissenfels - Hohenmölsen erwartet am Sonntag einen neuen Schub an Flüchtlingen. 15 Neue werden die frei gewordenen Plätze - insgesamt 62 - in der Gemeinschaftsunterkunft beziehen, berichtet die Leiterin der Einrichtung, Katja Lehmann. Meist kämen die Flüchtlinge nur mit einem Rucksack oder ein paar Plastetüten. „Natürlich weiß ich nicht, was darin ist, aber viel Garderobe haben die Frauen und Männer nicht mit“, schätzt sie aus Erfahrung ein.

Regelmäßig legt die Chefin Listen aus, um den Bedarf an Kleidung und Schuhen unter den Flüchtlingen zu ermitteln. Gerade in diesen Tagen sind die Blätter voll geschrieben. Gebraucht werden warme Jacken, Pullover, Hosen, Winterschuhe. Katja Lehmann hat einen guten Draht zur Kleiderkammer der Kösa in Hohenmölsen. „Je nachdem, was vorrätig ist, stellen wir dann die Sachen zusammen. Haben wir es nicht, kann aus der Kleiderkammer in Weißenfels manchmal geholfen werden“, meint Dagmar Hess, die mit acht weiteren Mitarbeitern in der Hohenmölsener Kleiderkammer arbeitet. In Weißenfels sind insgesamt 20 Frauen und Männer im Werkstattprojekt der Kösa beschäftigt.

Fünf Kleidungsstücke für jeden

Fünf Kleidungsstücke pro Bedürftigen werden ausgereicht - so steht es auf einem Schild am Eingang in Hohenmölsen. „Natürlich ist durch die Flüchtlinge in unserer kleinen Stadt der Bedarf größer geworden“, stellt Dagmar Hess fest. Das komme nicht bei allen positiv an. Es gebe hin und wieder Gemecker, dass „die uns alles wegnehmen“. „Wir setzen uns mit solchen Meinungen offen auseinander“, bezieht Hess engagiert Stellung. „Alle, die in eine Kleiderkammer gehen, sind bedürftig. Und so werden auch alle entsprechend unserer Vorräte bedient“, sagt sie. Dies bestätigt auch die Geschäftsführerin der Kösa GmbH, Sabine Hänel. „Wir betreiben mit Weißenfels und Hohenmölsen zwei Kleiderkammern. Hinzu kommen noch Werkstätten für Altspielzeug und die Möbelbörse. Überall gilt das Gleichheitsprinzip. Davon kann sich jeder Besucher überzeugen. Wer anderes behauptet, hat einfach nicht recht“, meint Hänel. In den Schlangen vor den Kleiderkammern stehen Deutsche ebenso wie Inder, Syrer und Afrikaner. „Anständig und mit Würde wird jeder bei uns behandelt, egal woher er kommt.“

Kindersachen dringend benötigt

Auf die kommende kalte Jahreszeit habe sich die Kösa gut vorbereitet. Die Regale beider Kleiderkammern seien gefüllt. Gefragt seien vor allem Damen- und Herrengarderobe in kleineren Größen. Für Frauen seien dies vor allem die Größen S und M, bei Männern die 46 und 48. Bedarf sei zunehmend auch bei Kindersachen zu spüren, hier vor allem in den Größen 122 bis 134.

„Etwa 50 Prozent unserer Spenden bekommen wir über die regelmäßig Sammlungen. Die andere Hälfte kommt über Spenden zusammen, die direkt in den Kleiderkammern abgegeben werden. Alles ist meist in wirklich gutem Zustand“, erklärt Hänel und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit den Bürgern aus der Weißenfelser als auch Hohenmölsener Region. „Ohne ihr Engagement könnten wir unseren sozialen Auftrag gar nicht erfüllen. Das verlangt von allen was ab.“ In der sich durch die Flüchtlingswelle veränderten Situation tue es gut, dass in den Kommunen viele Helfer zusammenstehen würden, betont sie und nennt das „Engagierte Weißenfels“, die Initiative „Willkommen in Hohenmölsen“ und andere Wohlfahrtsverbände.

In Hohenmölsen packt Dagmar Hess mit ihrem Team Säcke aus. 36 sind aus der letzten Sammlung zusammen gekommen, weitere 42 brachten Bürger vorbei. Wintersachen, die dringend gebraucht werden - für die Hohenmölsener Bedürftigen und die Flüchtlinge. (mz)