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Hohenmölsen und Theißen Hohenmölsen und Theißen: Hobbygärtner zieht es raus

Von klaus-dieter kunick 23.02.2014, 17:15
Wolfgang Kallweit und Achim Blumentritt halten nicht nur ihren Garten in Ordnung, sondern auch noch einen leerstehenden.
Wolfgang Kallweit und Achim Blumentritt halten nicht nur ihren Garten in Ordnung, sondern auch noch einen leerstehenden. Michael Thomé Lizenz

hohenmölsen/Theissen/MZ - Samstagmorgen - Kaiserwetter, Sonne, blauer Himmel. Klar, das Wetter zieht die Hobbygärtner ins Freie. Längst gibt es für Rainer Zimmer (69), Vorsitzender der Hohenmölsener Kleingartenanlage „Neues Leben“ in Hohenmölsen, Reinhard Danielzig (55) und Hilmar Heinold (75) kein Halten mehr. Am Rande der Gaststätte trafen sie sich und redeten miteinander.

Neugier treibt in die Natur

Über dies und das, so Rainer Zimmer, man komme natürlich auch, „um bloß mal zu gucken“, um Gespräche zu führen. Es sei aber noch viel zu früh, um richtig loszulegen. Jetzt schon säen gehe auf keinen Fall, da herrschte Einigkeit. „Man darf sich eben nicht verleiten lassen“, warnte der Vorsitzende. Die Ackerfläche ein bisschen grubbern, ja, das könne man tun. Über die Wiese mal mit einem Harken gehen, ja, auch das. Ganz Mutige hätten schon den Möhren-Samen in den Boden gebracht. Das seien die, die es gar nicht erwarten können. Die erste Spritzung der Pfirsiche habe er schon vor gut einer Woche vorgenommen, so Rainer Zimmer. Aber von der Temperatur her sollten es schon acht Grad sein, um das zu bewerkstelligen. Und auch Wolfgang Kallweit und Achim Blumentritt machten sich am Samstag im Garten zu schaffen. Mit einer Besonderheit: Sie halten nicht nur ihre Parzelle in Ordnung, sondern auch noch eine leerstehende. Von 162 Gärten wären gerade mal sechs ohne Besitzer, so Rainer Zimmer. Er lobte die zwei Männer für ihr Engagement.

Tiere müssen versorgt werden

Doch nicht nur in Hohenmölsen zog es die Hobbygärtner ins Grüne - auch in Theißen war das der Fall. „Ich muss doch die Hühner und Kaninchen füttern“, berichtete Günter Pennuttis, der sein Grundstück unmittelbar neben der Gartenanlage „Fortschritt“ hat. Die Tiere müssten versorgt werden. Am Nachmittag wolle der Senior, der im Mai 78 Jahre alt wird, die Ställe saubermachen. Den großen Garten allein zu bewirtschaften, das schaffe er nicht mehr, einen Teil habe er deshalb an die junge Familie abgegeben, die hier ein Haus gebaut habe. Über 40 Jahre habe er hier sein Grundstück, auf dem einst 22 Kirschbäume gestanden hätten. „Spitze waren mal 60 Zentner Kirschen, die ich geerntet habe“, sagte er freudig. Doch heute habe er nur noch einen einzigen Kirschbaum, der reiche.