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Gesundheit Gesundheit: Rücken - Problemzone Nummer eins

Von Petra Wozny 15.03.2014, 12:26

Weiseenfels/MZ - Horst Schlemmer, ein Mittfünfziger im grauen Arbeitskittel, nuschelte einst: „Ich habe Rücken“ - und das Publikum lachte sich kaputt. Tatsächlich hat Hape Kerkeling, der diese Figur verkörpert, mit diesem Spruch - beabsichtigt oder nicht - den Fokus auf Bandscheibenvorfälle, Hexenschuss und Ischias und damit auf eine Volkskrankheit gelenkt.

Ursache liegt oft in der Kindheit

Damit steht er nicht allein, denn die AOK widmet sich jedes Jahr im März Deutschlands Problemzone Nummer eins, dem Rückenleiden. „Allein 2012 waren von allen arbeitsunfähig geschriebenen AOK-Mitgliedern rund sieben Prozent an einem Rückenleiden erkrankt“, zieht der Sprecher der AOK Sachsen-Anhalt, Michael Schwarze, eine Bilanz. Diese Zahl stagniere seit Jahren. Die Ursachen für die unterschiedlichsten Erkrankungen seien bereits in der Kindheit zu suchen. Ein zu schwerer Ranzen, langes Sitzen vor dem Computer, Lümmeln hinter dem Autolenkrad führt Schwarze als Beispiele an. Doch was in der Kindheit vernachlässigt wurde, mache sich im Erwachsenenalter mit Schmerzen bemerkbar.

15 hilfreiche Minuten

Doch denen, so bemerkt Kathrin Parchmann vom Ambulanten Reha-Zentrum in Weißenfels, könne entgegengewirkt werden. Zum Tag des Rückens zeigt sie, wie zum Beispiel mit Gummibändern, einem Noppenigel oder einem Fitball Abhilfe geschaffen werden kann. „Täglich 15 Minuten reichen bereits, das Kreuz zu stärken“ versichert sie. Die Kasse bietet spezielle Kurse wie die präventive Rückenschule, autogenes Training, Wirbelsäulengymnastik, Yoga und - neu - einen zehnwöchigen Präventionskurs „Rücken-Fit-Spezial“ an. Allein im vergangenen Jahr wurden die AOK-Rückenschule von 3 200 Versicherten besucht, rund 1 000 gingen zur Wirbelsäulengymnastik. Die AOK arbeitet in Weißenfels mit dem Ambulanten Reha-Zentrum Rudolph und Partner und in Zeitz mit der Physiotherapie Mücke zusammen.

Brunhild Kohl aus Dehlitz ist eine Patientin, die am Rückentag bei Kathrin Parchmann vorbeischaut und sich mit ihren 74 Jahren traut, sich auf den großen Ball zu setzen, um unter Anleitung Übungen zu absolvieren. „Also ich habe oft Rücken und war deshalb schon beim Schwimmen und zur Gymnastik“, schildert die Seniorin. Nun lässt sie sich erklären, was sie selbst dagegen tun kann und beginnt mit dem Stretchband. „Ich werde es versuchen“, meint sie.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.aok.de/sachsen-anhalt oder über die Hotline 0800/226 57 26