Gelesen wird im Autohaus
WEISSENFELS/MZ. - Der Junior-Chef des Autohauses, Gregor Lorenz, war einer der Autoren, die sich vorstellten. Während seines Betriebswirtschaftsstudium habe er angefangen zu schreiben. Autobiografische Ansätze tragen seine Texte, meinte er selbst. Er bewältige beim Schreiben seine eigene Geschichte. Romantisch, sensibel, ernst, beschrieb Johannes Kunze den Text, den Lorenz vorlas.
Doch eigentlich las Lorenz erst als Fünfter. Der Moderator rief in Alphabet-Reihenfolge auf. "Wir leben in der Provinz. Die Autoren sind weniger bekannt, müssen sich deshalb vernetzen", wünschte sich Kunze.
Der Weißenfelser Günter Blechschmidt kam auch zum Treff bei Kunze. Der frühere Lehrer nutzt den Ruhestand, um Gedichte zu schreiben aber auch die Weißenfelser Historie aufzuarbeiten. Aus seinem aktuellen Heft "Am Ufer der Saale" trug er vor, widmete sich darin mit mehreren Veröffentlichungen der Herzogszeit der Saalestadt, signierte es am Ende für Käufer.
"Wenn ich den Schreibstift in die Hand nehme, werde ich Erhart Eller", sagte Lutz Reichelt. Im Großkorbethaer Laden-Café hatte er gerade erfolgreich im Literaturherbst gelesen. Für das Autohaus wählte er die lustige Geschichte "Die versäumte Gelegenheit". In vier Wochen soll ein neues Buch von ihm auf den Markt kommen.
Annette Hildebrandt wurde als nächste ins Podium gebeten. Zusammen mit ihrem Mann Lothar Tautz hat sie das Buch "Don't Worry, Be Happy", die Geschichte eines Mauerkindes, herausgegeben. Ausgewählt hatte sie daraus eine Trabi-Geschichte mit der Begründung: "Das war hier doch mal eine Trabi-Werkstatt." Im nächsten Sommer soll Annete Hildebrandts erster Roman erscheinen.
Aus dem Sössener Ortsteil Stößwitz kam Rainer Küster. Er brachte bisher nicht nur Fachbücher heraus, sondern schrieb auch Geschichten aus seinem eigenen Leben auf. Wer im Osten aufgewachsen ist, kann sie gut nachvollziehen. Manchmal fotografiert Küster aber auch um Mitternacht in Lützen. Aus den Aufnahmen entstand ein ansprechender Kalender "Lützen 2009".
"Geschrieben habe ich immer", sagte schließlich am Ende der Runde in Großkorbethaerin Lore Sprenger. Sie schrieb nicht auf, wie schwierig es heutzutage manchen Menschen fällt, Naturerscheinungen zu beschreiben. Und das auf unterhaltsame Weise. Ihre Botschaft für jeden, der Lust verspürt, selbst Autor zu sein: "Schreiben lohnt!" Ein Netzwerk unter einheimischen Autoren zu knüpfen, hielt sie für nützlich und wünschte sich weitere gemeinsame Workshops, wie sie bereits in Goseck statt gefunden haben. Kunze will sich darum kümmern.