Für den Lärmschutz Für den Lärmschutz: Borau erhält einen zweiten Blitzer

Weissenfels - Hoffnung für die vom Straßenverkehr geplagten Anwohner der Selauer Straße in Borau: An der Fahrbahn aus Richtung Zorbau soll in den nächsten Wochen ein stationärer Blitzer aufgestellt werden. Darüber hat Andreas Bischoff, Leiter des Fachbereichs Technische Dienste und Stadtentwicklung, auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung informiert.
Geschwindigkeitsmessung für Lärmschutz
Die Anwohner im Weißenfelser Ortsteil kämpfen seit Jahren um wirkungsvolle Maßnahmen gegen Verkehrslärm und für mehr Sicherheit auf ihrer Straße. An der Fahrbahn in Richtung Zorbau steht bereits ein stationäres Geschwindigkeitsmessgerät. Derzeit gilt für Lkw ein Tempolimit 30.
Die Forderung der Borauer geht jedoch weiter: Sie wollen eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde für alle Fahrzeuge durchsetzen. Das haben viele Borauer auch gefordert, als im vergangenen Jahr der sogenannte Lärmaktionsplan der Kommune diskutiert und im Herbst beschlossen wurde. Mehr als 150 Anmerkungen von Bürgern waren damals eingegangen, fast alle davon aus Borau.
Forderung nach Tempo 30 für alle Fahrzeuge
„Wir hatten seinerzeit die Selauer Straße in den Lärmaktionsplan aufgenommen, obwohl es in dieser Phase eigentlich um Straßen mit mehr als drei Millionen Fahrzeugen pro Jahr ging“, erklärte Bischoff. Diese Zahl werde in Borau deutlich unterschritten. Dennoch: Die Stadt Weißenfels habe die Forderung nach Tempo 30 für alle Fahrzeuge an die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) weitergeleitet. Dort werde die Angelegenheit derzeit geprüft. „Wir hoffen auf eine Entscheidung noch in der ersten Hälfte dieses Jahres“, sagte Bischoff im Ausschuss.
Keine Aussicht auf Erfolg hat hingegen die in Borau immer wieder aufkommende Forderung nach einem Durchfahrtsverbot für schwere Lkw. Bereits in der Diskussion zum Lärmaktionsplan hatte die Stadt ein solches Verbot als unrealistisch bezeichnet. „Dafür bekommen wir keine Genehmigung vom Landkreis“, so Frank Liebold, der sich bei der Stadt mit der Bauleitplanung befasst. Eine solche Begrenzung hätte zudem die Folge, dass Lkw auf andere Strecken ausweichen.
Zweiter Blitzer in Borau
Hoffnung gibt es schließlich auch, dass in diesem Jahr die Selauer Straße sicherer wird. Auf Initiative des Borauer Ortschaftsrates hat die Stadt bei der LSBB die Errichtung einer Verkehrsinsel für Fußgänger in der Mitte der Fahrbahn zwischen Wilhelm-Pieck-Straße und Mittelweg beantragt. Auslöser dafür war ein Unfall, bei dem Ende vergangenen Jahres an der Kreuzung Selauer Straße/Drei Wege eine 84-jährige Frau von einem Pkw erfasst und tödlich verletzt wurde.
Eine Bürgerinitiative macht seit Jahren Druck, um die Verkehrssituation in dem Ort zu entschärfen und Kraftfahrer dazu zu bringen, stärker die Weißenfelser Ortsumgehung zu nutzen. „Wenn man sagen würde, es tut sich nichts in Sachen Lärmschutz, dann wäre das gelogen“, meinte jetzt Jörg Richter von der Bürgerinitiative, der die jüngste Debatte im Ausschuss für Stadtentwicklung mit verfolgt hat. (mz)