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Fremdsprache Fremdsprache: Ein Engländer vermittelt Geheimnisse der Muttersprache

Von Holger Zimmer 25.05.2013, 10:32
Adam Benson mit Schülern der 6. Klasse des Großkorbethaer Gymnasiums.
Adam Benson mit Schülern der 6. Klasse des Großkorbethaer Gymnasiums. Peter Lisker Lizenz

Grosskorbetha/MZ - Briefe schreiben für Schüler in England. Die Sechstklässler des Freien Gymnasiums geben sich alle Mühe und bekommen viel Lob auch von Adam Benson (20), der von dort stammt und noch bis nächste Woche als Fremdsprachen-Assistent an der Großkorbethaer Schule arbeitet.

Der junge Mann studiert neben Französisch auch Germanistik. In Berührung kam Benson mit Deutschland bereits in jungen Jahren, als sein Vater für ein Unternehmen in Düsseldorf tätig war. Da lernte er auf einer Internatsschule Deutsch, kam beim Einkaufen oder im Imbiss mit der Sprache des Gastlandes etwas enger in Berührung. In Großbritannien steht zuerst Französisch auf dem Lehrplan der Schulen, dann müssen sich die Kinder zwischen Deutsch und Spanisch entscheiden. Eine Wahl, die Benson nicht schwerfiel und auch die Studienrichtungen waren damit vorgezeichnet.

Die Großkorbethaer Schüler sind von ihm begeistert. Antonia Schedewi sagt: „Wir lernen besser Englisch und er durch uns mehr Deutsch.“ Und wenn es wirklich mal nicht klappt, hilft Lehrerin Caroline Schwartz. Nick Fabian betont, dass es etwas anderes sei, wenn jemand direkt aus England komme. Und andere Jugendliche per Briefpartnerschaft kennenzulernen, finde er gut und vielleicht könnte man sich ja sogar mal treffen. Frau Schwartz sagt, dass sie wegen des Fremdsprachen-Assistenten eine ganz andere Motivation bei den Schülern ausmache. Er bringe Ideen bis hin zu kleinen Rollenspielen ein und die Kinder hörten Englisch von einem Muttersprachler.

Adam Benson ist von montags bis donnerstags zwölf Wochenstunden in den Unterricht integriert. Die restlichen Tage hat er Zeit, Deutschland kennenzulernen. Vor allem Dresden hat es ihm angetan, wo seine Freundin als Fremdsprachen-Assistentin tätig ist. Auch Erfurt, Halle und sogar Stralsund habe er schon besucht. Besonders gefalle ihm aber Leipzig, weil dort viel los sei. Dort hätte er auch leben können, habe aber letztlich das Angebot angenommen, bei Ortsbürgermeister Johannes Drewitz zu wohnen. Man frühstücke ab und zu gemeinsam und auch eine Radtour zum Geiseltalsee habe man mal bestritten. Im Ort hätte er alles, was er brauche und sei schnell in der Schule.

Das Jahr in Deutschland ist faktisch Bestandteil seines Studiums. Was ihn nach den Einführungswochen im September erwarten würde, konnte er nicht abschätzen. Aber er sei nett aufgenommen worden und alle seien freundlich. Inzwischen helfe er im Unterricht den Schülern der fünften bis neunten Klassen, besser im Englischen zu werden. Dazu könnte auch die angestrebte Briefpartnerschaft beitragen. Natürlich bereite er sich auf bestimmte Themen vor, geht auch auf die Interessen der Kinder ein. Selbst über Rugby, das er selbst spielt, hatte er mal berichtet. Und die Schüler wissen inzwischen, dass sie mit ihm reden könnten.

Auf jeden Fall möchte er nach dem Studium mal ältere Schüler unterrichten. Ob das nicht schwierig ist? Adam Benson räumt ein, dass es in jeder Klasse welche gebe, die keinen Bock auf den Unterricht hätten. Das gehöre zum Beruf dazu, müsse man den Unterricht entsprechend vorbereiten und werde auf diese Weise mit der Zeit ein immer besserer Pädagoge.