Vorhaben in Weißenfels Firma plant umstrittene Deponie in Tagewerben

Weissenfels/MZ - Die Pläne für die Errichtung einer Deponie in der Ortschaft Tagewerben haben für Diskussionsstoff in Weißenfels gesorgt. Die Ausschüsse für Stadtentwicklung und Umwelt des Weißenfelser Stadtrates haben auf ihren jüngsten Sitzungen darüber diskutiert und jeweils eine Beschlussempfehlung, in der dem Vorhaben zugestimmt wird, noch einmal zurückgestellt.
Der Hintergrund: Die in Uichteritz ansässige Firma H. Antons & Sohn Straßen-, Tief- und Kanalbaugesellschaft mbH hat beim Landkreis die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb einer Deponie im Kiessandtagebau nahe der Bundesstraße 91 in Tagewerben beantragt. Seit 2003 baut die Firma in der Ortschaft Kies ab. Nach dem Ende des Kiesabbaus soll nun die entstandene Grube mit Abfällen verfüllt, mit Mutterboden geschlossen und die Fläche wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Das Genehmigungsverfahren dafür läuft beim Burgenlandkreis. Die Stadt Weißenfels wird daran mit einer Stellungnahme zum sogenannten gemeindlichen Einvernehmen beteiligt.
„Wir als Ortschaft haben mit den Deponieplänen kein Problem“
„Wir als Ortschaft haben mit den Deponieplänen kein Problem“, sagt Franz Patzschke, Stadtrat und stellvertretender Ortsbürgermeister in Tagewerben. Bereits mit der damaligen Genehmigung des Kiesabbaus sei doch die Auflage verknüpft gewesen, das Areal später wieder zu verfüllen, erklärt Patzschke. Deshalb auch habe der Ortschaftsrat, der sich in der vergangenen Woche ebenfalls mit dem Thema beschäftigte, zugestimmt. Nicht ausreichend beantwortet ist für einige Stadträte jedoch die Frage, was denn genau in der künftigen Deponie landen soll.
Vor allem dem fraktionslosen Stadtrat Gunter Walther (Bündnis 90/Die Grünen) reichen die Angaben des Landkreises zum künftigen Erscheinungsbild der Deponie und sowie zur Art der Abfälle, die dort eingelagert werden sollen, nicht aus. Dabei versicherte Andreas Bischoff, zuständiger Fachbereichsleiter der Stadt, im Weißenfelser Umweltausschuss nach einem Disput mit Walther: „Gefährliche Stoffe kommen nicht in die Deponie.“