Erfolgreiche Kochkünstlerin: Erfolgreiche Kochkünstlerin: Weißenfelserin lässt Kürbis-Jedi leuchten

Weissenfels - Eine Weile war es ruhig geworden um die Künste von Anke Weigelt. „Ich hab mich vor allem auf unser Geschäft konzentriert, aber die alle vier Jahre stattfindende Olympiade der Köche in Erfurt, die hatte ich fest im Visier“, sagt die Künstlerin, die gemeinsam mit ihrem Mann Uwe unter anderem das Hotel Jägerhof in Weißenfels führt. Kunst in der Küche, das ist ihr Metier und es brachte ihr bei der Olympiade vor wenigen Tagen in der thüringischen Landeshauptstadt zwei Medaillen ein, eine silberne und ein bronzene.

Dabei hatte sie gerade auf die Bronzemedaille gar nicht zu hoffen gewagt. „Ich wusste nicht, wie mein Experiment ankommen würde“, sagte sie im Gespräch mit der MZ. Sie hat sich sozusagen einen Sack Kürbisse genommen und drauf los geschnitzt. Aber nicht planlos. „Ich hatte mir von Anfang an vorgenommen, Figuren der Star-Wars-Saga darzustellen“, sagt Anke Weigelt.

Die Gesichter von Jedi-Ritter Yoda, des Wookiees Chewbacca, des Imperators oder auch von Darth Vader und anderen sind ins Fruchtfleisch der Kürbisse hineingearbeitet und bekommen ihre besondere Darstellung durch die Beleuchtung, nämlich eine 3-D-Optik. „Und das war das Problem“, sagt die Künstlerin. In der Messehalle in Erfurt sei es so hell gewesen, dass die gesamte Wirkung verloren gegangen wäre.

„Deswegen hab ich mich entschlossen, die Kürbisse in eine kühlschrankgroße Black-Box zu packen mit einer Scheibe davor. Ich hatte aber keine Ahnung, wie so eine Verhüllung bei der Jury ankommt“ erzählt Anke Weigelt. Letztlich waren alle Sorgen unnötig. Die Jury fand die Schnitzerei gut, hatte auch nichts gegen die Black-Box und legte die Bronzemedaille hinzu. Wie das alles aussieht, das konnten die Besucher beim Halloween-Fest am Weißenfelser Bismarckturm am Samstag noch einmal sehen, ehe die Star-Wars-Besetzung dahin welkt. „Die Kürbisse halten sich natürlich nicht so lange. Ich war aber froh, dass ich sie so auch noch einmal in Weißenfels zeigen konnte.“

Deutlich länger hält, was Anke Weigelt als zweites gemacht hat - ein filigranes Schaustück aus Margarine in der Kategorie Kalte Küche. „So anderthalb Jahre hält das schon“, meint die Schöpferin. Während sie die Kürbisse direkt auf der Messe geschnitzt hat, brauchte ihr Margarine-Kunstwerk einiges mehr an Anlaufzeit. „Daran habe ich schon dreieinhalb Wochen einschließlich der Wochenenden gesessen“, erzählt Anke Weigelt.

Für die fünf feingliedrigen Figuren musste zuerst ein Skelett aus Draht gefertigt werden. Ansonsten seien die Körperhaltung und die Armbewegungen gar nicht hinzubekommen, erklärt sie. Erst danach begann die Ausformung mit der Margarine. Das sei übrigens die gleiche, mit der in den Bäckereien Blätterteig hergestellt werde. Für die Gestaltung nutzt Anke Weigelt Werkzeug aus dem Bereich der Zahnärzte sowie Pinsel und Zahnstocher. Für diese Arbeiten kommt ihr nicht nur zugute, dass sie künstlerisch veranlagt ist, sondern vor allem auch die grundsolide Ausbildung als Goldschmiedin. Für die Kugel im oberen Teil mit dem Drachenmotiv wurde schließlich eine Plexiglaskugel mit Margarine verziert.

An der Rezeption des Hotels Jägerhof steht jetzt das Schaustück wohl für einige Monate, wie Anke Weigelt sagt. (mz)