Geflügelzucht Erfolgreich mit Tauben - Wie drei Vereinen Fusion gelungen ist
Hobbyzüchter aus der Weißenfelser Umgebung haben sich in der Corona-Zeit zusammengetan. Jetzt ziehen sie eine erste Bilanz.

Kleben/MZ. - Gemeinsam geht’s besser. Das haben sich vor drei Jahren die Geflügelzüchter aus Borau, Zorbau und Großkorbetha gedacht. Weil die drei Vereine immer mehr schrumpften, schlossen sie sich mitten in der Corona-Pandemie zusammen. Drei Sommer später ist der Vereinsvorsitzende Christoph Raue bester Dinge: „Wir haben uns richtig gut zusammengefunden.“ Mehr noch: Mittlerweile hat der Rassegeflügelzuchtverein Zorbau 1890, Borau und Umgebung mit seinen Tieren sogar sieben deutsche Meister hervorgebracht.
An einem freundlichen Nachmittag hat Christoph Raue die erfolgreichen Züchter alle bei sich zu Hause in Kleben versammelt. Sie alle beschäftigen sich mit Modeneser-Tauben. So wie Dieter Hinz seit 1961. Vor ein paar Jahren gehörte er noch zum Borauer Geflügelzuchtverein, der im Ort so manche Ausstellung organisiert hat. Doch mit der Zeit wurden es immer weniger Mitglieder. Da kam die Idee vom Zusammenschluss mit Nachbarvereinen gerade recht. Klaus Hartmann hat 1970 mit der Geflügelzucht angefangen. Da waren die Großkorbethaer mit rund 30 Mitgliedern noch ein großer Verein.
Sieben Meistertitel geholt
Heute züchtet auch Sohn Holger Hartmann Tauben. Mehr als 100 Tiere hält er mittlerweile. Bei der letzten Meisterschaft in Leipzig hat er mit seinen Tieren gleich zwei Meistertitel abgeräumt. Der Lohn für gute Pflege und intensive Vorbereitung auf die Kür der Tauben. „Es ist nicht damit getan, die Tiere einfach aus der Kiste zu nehmen und hinzustellen“, sagt Holger Hartmann. Da werden vor der Ausstellung die Schnäbel verschnitten und gefeilt, Füße gewaschen und geölt und das Gefieder gesäubert. Pflegezustand, allgemeines Aussehen sowie rassespezifische Merkmale wie Farbgebung und Körperbau sind Kriterien, nach denen Meistertitel für die schönsten Tiere vergeben werden.
Reges Vereinsleben
Doch nicht nur wegen der erfolgreichen Wettbewerbe können die Züchter heute sagen: Die Fusion war der richtige Schritt. Dafür spricht auch ein reges Leben im 26 Mitglieder starken Verein. Alle zwei Monate treffen sie sich. Das Sommerfest hat ebenso einen festen Platz im Kalender wie die alljährlich im November vom Verein organisierte Geflügelausstellung in Zorbau. „Das ist jedes Jahr eine der attraktivsten Schauen im Burgenlandkreis“, findet Christoph Raue. Gemeinsam mit seinen Vereinsfreunden hat er auch eine Doppelgarage in der Nähe der Zorbauer Mehrzweckhalle aufgebaut, die jetzt als Lagermöglichkeit für die Ausstellungskäfige genutzt werden kann.
„Nach der Fusion haben auch einige jüngere Züchter den Weg zu uns gefunden“, freut sich der 38-jährige Vereinsvorsitzende, der selbst schon mit sechs Jahren mit der Geflügelzucht angefangen hat. Gute Voraussetzungen also, dass der Verein weiterlebt - und der eine oder andere von den nächsten Wettbewerben wieder mit Meistertiteln zurückkehrt.