Einkaufszentrum Leißlig: Einkaufszentrum Leißlig: Gute Resonanz bei Jungunternehmermesse

Leißling - Wie stellt man sich eigentlich einen Jungunternehmer vor? Für die Besucher im Einkaufszentrum Leißling gab es am Sonnabend darauf keine eindeutige Antwort. Denn Jungunternehmer sind ganz unterschiedlich alt. Steffen Rausch aus Weißenfels zum Beispiel ist 52 Jahre alt. Jung ist aber sein Unternehmen. „Ich habe mich 2013 selbstständig gemacht mit meinem Fahrservice“, erzählt er. 24 Jahre ist er Lastwagen gefahren und hatte aber immer davon geträumt, einen eigenen Fahrservice mit einer Stretchlimousine zu betreiben. Vor drei Jahren hat er es dann wahr gemacht.

Stolz schaut er auf das 8,60 Meter lange Lincoln Towncar. Zu Junggesellenabschieden, Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern lässt er es durch die Region rollen. „Und ich habe ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt er. Die meisten anderen Anbieter ähnlicher Dienstleistungen haben helle Fahrzeuge. „Ich bin der einzige mit einem schwarzen Wagen. Der sieht doch edel aus“, schwärmt er. Und dazu passen dann auch die beiden Models Bianca Wolf und Kristin Marx im knapp sitzenden Kleinen Schwarzen.

Bei einem Junggesellinnenabschied haben sich Rausch und die beiden jungen Frauen, die sonst als Verfahrensmechanikerin und Physiotherapeutin arbeiten, kennengelernt. Und bei Präsentationen dieser Art unterstützen sie den Chef des Ein-Mann-Unternehmens. Burgenlandlimo heißt seine Firma. „Neben der Stretchlimousine habe ich noch einen Kleinbus“, sagt Rausch. Damit übernimmt er ganz normale Fahrleistungen wie zum Flughafen oder auch zum Arzt. Zusammen mit rund zwei Dutzend anderen Jungunternehmern ganz unterschiedlichen Alters präsentierte er sich am Sonnabend in Leißling.

Damit habe der Aufruf zur Teilnahme an der Jungunternehmermesse eine gute Resonanz gefunden, sagt Organisatorin Kathrin Jährling. Maximal 30 hätte man unterbringen können. Mit 25 Ausstellern sei sie aber sehr zufrieden. Sie selbst ist auch fast noch eine Jungunternehmerin, die sich 2007 mit einem Servicebüro selbstständig gemacht hat. Aber sie hat auch erkannt, das junge Unternehmen eine Plattform brauchen, auf der sie sich austauschen, aber letztlich auch für den Markt präsentieren können. So ist einmal das Netzwerk der Selbstständigen entstanden und zum anderen die Idee von der Messe, die in diesem Jahr zum zweiten Mal veranstaltet wurde.

Sich mitten in der Einkaufspassage einem bunt gemischten Publikum präsentieren zu können, das finden die Beteiligten allesamt gut. „Mir geht es da gar nicht darum, hier schon etwas zu verkaufen“, sagt zum Beispiel Kathrin Sporberth aus Elsteraue. Sie setzt darauf, das möglichst viele ihre Flyer mitnehmen, um ihre Angebote kennenzulernen.

Wie Steffen Rausch hat sie sich 2013 selbstständig gemacht und betreibt als Ein-Frau-Firma eine mobile Mosterei. Das heißt, sie fährt zu Kunden im gesamten Burgenlandkreis oder auch im Altenburger Raum, um deren Obsternte auszupressen und zu Saft zu verarbeiten. Allerdings müssen das schon einige Kisten Äpfel sein, die geerntet wurden, damit sich der Aufwand mit der Fahrerei auch rechnet. „Aber ich kaufe auch Obst an, um daraus Saft zu machen oder andere Fruchtprodukte“, sagt Kathrin Sporberth.

Mittlerweile stellt sie nämlich auch Sirups her und Fruchtpürees, die in Eisdielen begehrt sind. Zudem mischt sie Cocktails und füllt sie ab. Die kleinen Fläschchen liefert sie an Biergärten, die zwar die Nachfrage registrieren, aber selbst keine Möglichkeit haben, Cocktails zu mixen.

„Wir sind gern Gastgeber der Jungunternehmermesse“, sagt Centermanagerin Claudia Deller. Eine solche Schau empfinde sie als eine gute Ergänzung zur Einkaufsmeile. „Das bringt uns sicher ein paar Kunden mehr und wir können auch etwas für die Region tun“, resümiert sie. (mz)