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Die Kaninchen mussten in diesem Jahr zu Hause bleiben

Von ANDREA HAMANN 11.07.2010, 16:43

LEISSLING/MZ. - Die Hitze hat dem diesjährigen Jäger- und Fischerfest in Leißling am Sonnabend ordentlich zugesetzt. Es mussten deswegen sogar Abstriche gemacht werden. "Wir wollen es nicht darauf ankommen lassen", erklärte Kaninchenzüchter Rainer Werner mit Blick auf die leeren Schaukäfige. Darin fehlten die Kaninchen, die sich den Augen der Bewerter und Besucher präsentieren sollten. Doch am Sonnabend herrschten für die 72 erwarteten Langohren lebensbedrohliche Temperaturen. Deswegen wurde die Schau abgesagt. Der neue Termin werde den Teilnehmern rechtzeitig bekannt gegeben, informierte der Vorsitzende des Rassekaninchenzuchtvereins Leißling, Bernd Kamphoff.

So nutzten die Züchter den Tag für sich und tauschten unter dem Schatten spendenden Dach Informationen aus. Obwohl die Kaninchen fehlten, kamen immer wieder Gäste zu ihnen. Denn die Tombola war ein Magnet. Sachpreise wie Dartscheiben, Sonnenbrillen und verschiedene Braten lockten zum Griff in die Loskiste. Der Erlös fließt in die Vereinskasse. Unter anderem sollen davon neue Käfige angeschafft werden. Bernd Kamphoff dankte allen Sponsoren und Gönnern, die die Tombola ermöglicht hatten.

Währenddessen rührte Jäger Christoph Maiwald immer wieder vorsichtig den Wildgulasch im großen Kessel um. Nach einem geheim gehaltenen Rezept habe er die 60 Kilogramm Fleisch von Reh und Wildschwein zubereitet, sagte er. Trotz der Hitze kamen immer wieder Besucher bei ihm vorbei, um das Essen zu genießen.

Die Last der Wärme war an diesem Tag auch den gefiederten Besuchern anzumerken. Falkner waren mit ihren Tieren auf dem Gelände am ehemaligen Freibad auf den schattigen Flächen präsent. Sorgsam achteten sie darauf, dass es den Vögeln gut ging. Ausführlich berichteten sie über ihre Art zu jagen, schonten aber die Tiere.

Werner Wummel war einer von ihnen. Von Mitte August bis Ende Januar herrsche die Saison, sagte er. Während dieser Zeit gehe er mit seinen Tieren fast jeden Tag auf die Jagd. Dabei seien ein einjähriger weiblicher Falke, Olga, und sein Hund Lenz die wichtigsten Jagdgefährten. Während Lenz zum Beispiel den Fasan am Boden aufspüre, habe Olga die Aufgabe, das Wild aus der Luft anzugreifen und zu fangen. Ein wichtiges Utensil sei dabei die kleine lederne Haube, die den Kopf des Greifvogels bedecke. Somit werde vermieden, dass der Vogel sich durch äußere Einflüsse von der Jagd ablenken lasse, erklärte der Fachmann. Erst kurz bevor der gefiederte Gefährte seinen Einsatz habe, werde die Haube abgenommen.

Auch in diesem Jahr hatten sich die Angler wieder einiges zum Gelingen des Festes einfallen lassen. So lagen 200 frisch geräucherte Forellen zum Verkauf bereit. Unzählige Fischbrötchen, belegt mit Bismarckhering und Lachs, warteten auf Abnehmer. Ein Kaffee- und Kuchenbuffet gehörte zum Fest.

Auch die Kleinen kamen auf ihre Kosten. Sie konnten sich selbst einmal im Angeln ausprobieren. In einem Karton warteten Pappfische, an denen Magneten angebracht waren, darauf, von den angehenden Petrijüngern gefangen zu werden. Die Erfolge wurden mit kleinen Sachpreisen belohnt. Zusätzlich informierten die Anglerfreunde anhand einer bebilderten Ausstellung über den Angelsport und Fangerfolge. Für den musikalischen Rahmen sorgten am Nachmittag die Leißlinger Blasmusikanten, die Jagdhornbläser und der Leißlinger Gesangsverein.