Die Bernhard(t)iner feiern Geburtstag
Großgörschen/MZ. - Gerade ist Eva Bernhardt (54) mit 60 Schülern aus dem Probelager im Erzgebirge zurückgekehrt. Neue Lieder haben die Akkordeonspieler dort gelernt, andere gefestigt und Konzerte gegeben, so wie in jedem Probelager. Für einige der Mädchen und Jungen, die mittlerweile vier, fünf oder sechs Jahre bei ihr in der Musikschule Fröhlich Unterricht nahmen, ist die Zeit gereift, um ein großer Bernhard(t)iner zu werden. "Die Bernhard(t)iner", so heißt das Akkordeonorchester, dass in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Mit einem Jubiläumskonzert natürlich. Und bei dem wollen die Nachwuchsspieler im zweiten Programmteil dabei sein.
Ob es gelingt, kann die Akkordeonlehrerin, die auch das Bernhard(t)iner-Orchester leitet, aber nicht bestimmen. "Da halte ich mich raus", sagt sie. "Wer aufgenommen wird, bestimmt der Orchesterrat." Bei einem Vorspiel müssen die Mädchen und Jungen den "alten" Bernhard(t)inern zeigen, was sie können. Leicht sei das nicht, weiß die Wahlgroßgörschenerin.
Die Mitglieder, von denen etliche bereits seit der Orchestergründung dabei sind, legen hohe Maßstäbe an. Sie wollen keinen Leistungsabfall des Klangkörpers zulassen. Deshalb waren einige der "Alten" auch im Probelager dabei, testeten, wie eifrig die "Neuen" sind. "Außerdem bekommt jedes neue Orchestermitglied Patentante oder -onkel an die Seite", spricht Eva Bernhardt von den guten Erfahrungen. So geben die alten Mitglieder neben den üblichen Unterrichtsstunden und Orchesterproben Patenschaft-Unterricht. Immerhin umfasse das Repertoire des Akkordeonorchesters 200 bis 300 Titel.
"Im Unterricht der Musikschule Fröhlich lernen die Mädchen und Jungen das Handwerkszeug, da werden die Grundlagen gelegt", sagt Frau Bernhardt. Angefangen, Unterricht zu geben, habe sie in Leipzig-Grünau vor 14 Jahren, dort auch vor zehn Jahren das Orchester gegründet. Als sie 1997 nach Großgörschen zog, wohnten hier schon einige ihrer Grünau-Schüler. Tom Swierzy und Martin Schlage zum Beispiel, zwei junge Männer, die auch dem Bernhard(t)iner-Orchester von Beginn an angehören. Das Gebiet, in dem die Akkordeonlehrerin für die Musikschule Fröhlich den Unterricht übernahm, weitete sich aus. Neben Leipzig-Grünau und Markranstädt unterrichtet sie in Lützen in der Grundschule und besucht regelmäßig den Kindergarten Bothfeld mit dem für Vorschüler geeigneten Musikkundeprogramm. Jetzt im September übernahm sie den Unterricht auch in Pegau (Sachsen).
Das schafft die Gebietsleiterin natürlich nicht allein. Eva Bernhardt hat mittlerweile drei Beschäftigte, die Unterricht geben. Einer davon ist ihr Mann Lutz (62). Im Orchester spielt auch Sohn Ralf (24) Schlagzeug. Als Tontechniker ist Sohn Ingo (26) dabei.
"Wir hoffen, dass wir das Haus zum Jubiläum am Sonnabend voll kriegen", denkt sie an das bevorstehende Konzert in der Musikalischen Kömodie in Leipzig. Das Programm, dass gespielt wird, hat der Orchesterrat ausgewählt. Ein Jahr sei dafür geprobt worden. "Musik im Wandel der Zeiten" heißt es, reicht von Klassik (Händel, Mozart und Schubert) über Lieder aus den 30er, 50er und 60er Jahren bis zum aktuellen Hit "Geile Zeit". Außer Akkordeon sind Querflöte, Keyboard und Schlagzeug zu hören. "Auch das Gesangsteam hat sich nebenbei gut entwickelt", sagt die Bernhard(t)iner-Chefin. Mit dem probte sie im Keller ihres Hauses.
Karten für das Jubiläumskonzert gibt es bei Eva Bernhardt, Telefon 034444 / 201 86 oder 0170 / 543 18 85