Die Bachforelle findet einen neuen Lebensraum
DEHLITZ/MZ. - Deren Ergebnisse fließen ein in die Gewässerzustandsbewertung nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
Vor kurzem nahm Gundram Ebel auch den Bach Rippach bei Dehlitz, Poserna und Göthewitz unter die Lupe. Die fischereibiologische Untersuchung habe er mit Hilfe eines Elektro-Abfischgerätes und eines Unterfangkeschers vorgenommen, so Ebel auf Nachfrage der MZ. Im Bach lebende Fische, Krebse und andere Organismen werden kurz betäubt, eingesammelt, vermessen, gewogen und wieder zurückgesetzt. Da viele fließende und stehende Gewässer Sachsen-Anhalts so untersucht und die Ergebnisse im Anschluss daran ausgewertet werden, könne er schlüssige Aussagen über den Zustand der Rippach frühestens Ende dieses Jahres treffen, so Ebel.
Quasi als Nebenprodukt seiner Untersuchungen kann der Gewässerbiologe dann auch sagen, ob ein vom Landesanglerverband Sachsen-Anhalt und vom Kreisanglerverband Weißenfels gemeinsam betreutes Pilotprojekt zur Wiederansiedlung von Bachforellen erfolgreich war. Vor fast vier Jahren haben die Petrijünger bei Dehlitz, Poserna und Göthewitz erstmals über eintausend nur wenige Zentimeter große Forellen in die Rippach eingesetzt. In den beiden Jahren darauf wiederholten sie das. Da die Bachforelle, die zur Gattung der Salmoniden gehört, ein dem Standort treuer Fisch ist, hoffen die Angler, dass sie in der Rippach wieder heimisch wird. Das wird sich nach den Untersuchungen durch das Gewässerökologie-Büro zeigen.
"Wenn das Wiederansiedlungsprojekt gelungen ist, können wir die Rippach wieder als Salmoniden-Gewässer fürs Angeln freigeben. So wie bisher wird es dann auch weiter von der Quelle bis zur Mündung regelmäßige Kontrollen geben, um Schwarzangeln zu unterbinden", erklärt Gerd Hauser, Vorsitzender des Kreisanglervereins Weißenfels. Wenn die Rippach wieder beangelt werden darf, teilt man sie in Schon-, Spinn- und Flugangelstrecken ein. Außerdem werden Zahl und Größe der Forellen, die ein Angler mit nach Hause nehmen kann, streng limitiert. Das Mindestmaß für eine Bachforelle beträgt 25 Zentimeter.
Weitere Informationen zu heimischen Angelgewässern und Fischarten im Internet unter www.lav-sachsen-anhalt.de