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Bio-Bauern starten in die Saison Das sind die Pläne der Solidarische Landwirtschaft in Langendorf

Der Verein aus privaten Haushalten nutzte die Wintermonate, um das Gelände und den Betrieb flott zu machen. Vieles ist dabei entstanden.

13.04.2021, 12:00

Langendorf - Noch stehen Nachtfrost, Hagelschauer und Schnee dem warmen Frühlingsanfang im Weg. Aber im Gewächshaus der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) in Langendorf sprießt schon zart das erste Grün. Salat, Radieschen, Dill und Gurkenpflanzen können hier geschützt vor der Witterung gedeihen.

Es ist die zweite Saison für den jungen Verein, der sich Ende 2019 gegründet hatte. Das Konzept: Eine Gruppe privater Haushalte trägt als Solidargemeinschaft die Gesamtkosten eines landwirtschaftlichen Betriebes und teilt sich im Gegenzug den Ernteertrag.

Solidargemeinschaft baut Insektenhotel für Kinderbereich

„Momentan sind wir dabei, einen zweiten Gewächstunnel zu errichten, damit wir die Erntesaison für unsere Mitglieder verlängern können“, berichtet Vereinsvorsitzender Volker Rakut. Doch auch im Außenbereich sind die Arbeiten bereits im vollen Gange: Mit dem neuen Einachser mit Pflug wurden die Beete vorbereitet und die Mitglieder haben die ersten Zwiebeln gesteckt sowie Möhren gepflanzt.

Auch ein Insektenhotel wurde gebaut und befindet sich im Kinderbereich des Geländes. „Nach dem langen Winter hat es allen in den Fingern gekribbelt, hier draußen endlich wieder loszulegen“, freut sich Rakut. Doch auch in den Wintermonaten hatten die Mitglieder alle Hände voll zu tun.

Bad mit Dusche: Kalte Jahreszeit würde dafür genutzt Vereinsräume herzurichten

„Die Schneemassen im Februar haben unser Gewächshaus einstürzen lassen“, erzählt der Vorsitzende. Zwar sei dabei die Folie unversehrt geblieben, aber das Gestänge habe sich erst verbogen und sei dann zerbrochen. „Zum Glück hatten wir noch Material übrig, aus dem wir ein neues Metallgestänge anfertigen ließen. So konnten wir das Gewächshaus wieder aufstellen.“

Außerdem habe man die kalte Jahreszeit dafür genutzt, um die Vereinsräume herzurichten. Diese befinden sich oberhalb des Blumenstübchens in der Obergreislauer Straße. „In den Wintermonaten haben wir hier die Elektrik, Heizung und Sanitäranlagen erneuert.“ So sei ein Bad mit Dusche eingebaut worden, um sich bei Bedarf nach der Gartenarbeit erfrischen zu können. Außerdem wurde einer der beiden geplanten Versammlungsräume fertig gestellt.

Pläne: Verein der Bio-Bauern will Workshops zum Kochen anbieten

Nachdem die Wände gestrichen und der Boden erneuert wurde, konnten vor wenigen Tagen hier die ersten Möbel aufgestellt werden. „Künftig können wir hier kleinere Versammlungen und Besprechungen durchführen“, so Rakut. Noch eine Baustelle sei dagegen der größere Raum. Der soll Mitte bis Ende des Jahres fertiggestellt werden und eine Küchenzeile erhalten.

„Hier wollen wir für die Öffentlichkeit Workshops anbieten, zum Beispiel zum Thema Kochen mit Kräutern und Gemüse“, erklärt der Vereinsvorsitzende stolz. Und: Auch Konzepte für Kräuterwanderungen mit Erwachsenen sowie Kindern arbeite man derzeit aus. „All das soll im kommenden Sommer stattfinden unter der Voraussetzung, dass die Coronaverordnungen es zulassen“, so Rakut.

Beschränkungen wegen Corona: Mitglieder hoffen auf echtes Vereinsleben im Sommer

Denn bei allem Fortschritt, den die Arbeiten in dem jungen Verein genommen haben: Die Pandemie setzt auch hier Grenzen. „Wir konnten beispielsweise keine Mitgliederversammlung durchführen“, so der Solawi-Chef. Auch Geselligkeiten und Feste wurden bisher nicht gefeiert.

Darum hofft man in der Langendorfer Solawi darauf, dass bald ein echtes Vereinsleben stattfinden kann. Damit nicht nur die Felder auf dem Gelände grünen und gedeihen. Sondern damit auch die Mitglieder untereinander noch stärker zusammenwachsen können zu einer echten Gemeinschaft. (mz/Meike Ruppe-Schmidt)