1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Das ist der neue Leiter des Weißenfelser Sport- und Freizeitbetriebes

„Weißenfels ist mit Sportstätten gut aufgestellt“ Das ist der neue Leiter des Weißenfelser Sport- und Freizeitbetriebes

Der 34-jährige Serge Musengeshi übernimmt die Leitung des Weißenfelser Sport- und Freizeitbetriebes. Welche Erfahrungen er mitbringt.

Von Andreas Richter 11.10.2021, 08:03
Serge Musengeshi - hier vor der Weißenfelser Stadthalle - ist der neue Leiter des Sportbetriebes der Saalestadt.
Serge Musengeshi - hier vor der Weißenfelser Stadthalle - ist der neue Leiter des Sportbetriebes der Saalestadt. (Foto: Andreas Richter)

Weissenfels/MZ - Wenn er an diesem Sonntag in die Stadthalle kommt, dann wird Serge Musengeshi einen wichtigen Teil der Weißenfelser Sportlandschaft gleich mal live erleben. Dann nämlich spielt der Syntainics MBC in der 1. Basketball-Bundesliga zu Hause gegen Crailsheim - das will sich der neue Leiter des Weißenfelser Sport- und Freizeitbetriebes nicht entgehen lassen.

Seit 1. Oktober ist der 34-Jährige in dem Betrieb angestellt, der sich um die vielen Sport- und Freizeitstätten in der Saalestadt kümmert. Drei Monate lang wird er sich an der Seite der scheidenden langjährigen Betriebsleiterin Viola Schikorr einarbeiten, bevor er Anfang nächsten Jahres allein das Zepter im Betrieb übernimmt.

„Es fühlt sich gut an.“

Sein erster Eindruck nach drei Tagen: „Es fühlt sich gut an.“ Dabei war Weißenfels noch zu Beginn dieses Jahres für den jungen Mann ein absolut unbekannter Flecken Erde. Aufgewachsen ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines Vaters aus dem afrikanischen Kongo in Niedersachsen. Zum Sport- und Fitnesskaufmann ließ er sich drei Jahre lang im Wintersportzentrum in Oberhof ausbilden. In Thüringen ging er schließlich auch die ersten Schritte seiner beruflichen Laufbahn. In Meiningen wurde er Angestellter eines Fördervereins, der sich dort um die Sportstätten gekümmert hat. Eigentlich hatte er zunächst Ambitionen in Richtung Trainer oder Physiotherapie. Doch dann machten ein Achillessehnenriss und seine langwierigen Folgen solche Pläne zunichte. Einen Namen machte sich Musengeshi in Meinigen mit Kursen in der brasilianischen Kampfsportart Capoeira.

Dass die Verwaltung von Sport- und Freizeitanlagen mitunter ein schwieriges Pflaster ist, diese Erfahrung durfte Serge Musengeshi schon in Meiningen machen. Ende 2016 übernahm dort die Stadt die Aufgabe - der junge Mann wurde kommissarischer Leiter der Sportstättenverwaltung. „Nebenbei“ qualifizierte er sich zum staatlich anerkannten Betriebswirt.

„Weißenfels ist mit den Sportstätten gut aufgestellt“

Nun also hat er sich erfolgreich um eine neue Aufgabe beworben. Damit er sie mit aller Kraft anpacken kann, ist er mittlerweile mit seiner Freundin von Meiningen ins Weißenfelser Zentrum gezogen. „Ich glaube, das kann man nicht als Pendler machen, das muss man leben“, sagt Serge Musengeshi zu seiner Arbeit. An die erste Begegnung mit seiner neuen Heimatstadt im Juni kann er sich noch genau erinnern. Das Schloss hat er sich unter anderem angeschaut und den Stadtpark. „Mein Gefühl sagte mir: Das kann hier sehr gut funktionieren“, sagt der junge Mann. Das findet auch Viola Schikorr, die sich am Jahresende in den Ruhestand verabschiedet. „Ich glaube, der Generationswechsel kann gut gelingen. Ich habe einen sehr interessierten und neugierigen Nachfolger“, ist sie des Lobes voll.

„Weißenfels ist mit den Sportstätten gut aufgestellt“, schätzt der Neue nach der ersten Bekanntschaft mit der Stadt ein. Den einen oder anderen harten Brocken wird er freilich mit zu übernehmen haben. Von der Baustelle Hallenbad, die noch mindestens bis nächsten Mai eine solche sein wird, hat er sich in dieser Woche schon mal ein Bild gemacht.