Darum dauert die Sanierung der Albert-Einstein-Grundschule länger

Weißenfels - Es ist mal wieder anders gekommen. Eigentlich sollte die Sanierung der Turnhalle der Weißenfelser Albert-Einstein-Grundschule in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Ende April 2021 war noch im Juni vergangenen Jahres das ehrgeizige Ziel. Doch nun werden die Bauleute am Kirschweg noch länger zu tun haben. „Wir wollen jetzt zum 31. August fertig werden, zum Beginn des neuen Schuljahres“, sagt Jana Kronshage-Ludwig, die das Anfang vergangenen Jahres begonnene Projekt für die Stadt Weißenfels betreut.

Gründe für den Verzug gibt es gleich mehrere. Da ist die Corona-Krise, die auch an Bauvorhaben wie diesen nicht spurlos vorübergeht. Wegen Quarantäne oder Kinderbetreuung seien bei den Firmen Arbeitskräfte zeitweise ausgefallen, zudem habe es den einen oder anderen Lieferengpass gegeben, gibt Kronshage-Ludwig einen Einblick in den schwierigen Alltag der vergangenen Monate auf dem Bau. Hinzu kamen bautechnische Probleme bei der Planung für die Dachsanierung. Und schließlich haben laut Stadt die harten Wintertage im Februar zum Verzug beigetragen.

Jetzt aber soll es richtig vorangehen an dem Gebäude, das ebenso wie die benachbarte Schule in den Jahren 1986/87 errichtet wurde. Die Halle selbst weckt schon Lust auf Sport: Es riecht nach frischem Holz, ein nagelneuer Sportboden liegt aus, die Wände sind mit leichten und stabilen Sperrholzplatten verkleidet. Auch der Eingang zur Halle lässt die neue Frische ahnen.

Die Wände sind frisch gemalert, neben Weiß bieten Orange, Grün und Gelb Abwechslung fürs Auge. Einiges zu tun gibt es noch im Sanitärbereich einschließlich Behinderten-WC. Dort sorgt wie in der Halle selbst künftig eine Fußbodenheizung für Wärme.

„Der Schwerpunkt liegt auf der energetischen Sanierung der Halle“, erklärt Jana Kronshage-Ludwig. So wurde das Gebäude komplett wärmegedämmt. Das Leichtmetalldach ist ebenso ein Beitrag zur Einhaltung der strengen Energiesparvorgaben wie neue Fenster und der Einbau von LED-Leuchten.

Alles in allem ist die Sanierung der für den Schul- und Vereinssport genutzten Halle mit Gesamtkosten von knapp 2,2 Millionen Euro kein ganz billiges Unterfangen. Immerhin rund eine Million Euro davon bestreitet die Stadt aus ihrer eigenen Haushaltskasse. Der große Rest sind Fördermittel. Davon wiederum fließen exakt 944.000 Euro für die energetische Sanierung aus einem europäischen Investitionsprogramm mit dem Namen „Stark III plus Efre“. Ein kleinerer Teil kommt vom Land für die allgemeine Sanierung.

Um die Verwendung der Fördermittel rechtzeitig abrechnen zu können, drängt nun die Zeit, müssen die Bauleute in den nächsten Wochen ordentlich auf die Tube drücken. Bis Anfang Mai sollen schon mal die Gerüste an der Sporthalle fallen. Dann geht es weiter mit dem Innenausbau.

Wenn die Turnhalle im Spätsommer tatsächlich fertig ist, dann bleibt das Gelände der Grundschule in Weißenfels-West noch immer eine Baustelle. Nachdem das ehemalige Heizhaus bereits im vergangenen Sommer abgerissen wurde, sollen nun der Keller des Schulgebäudes saniert und die Außenanlagen komplett neu gestaltet werden. Auch hierfür gibt es einen anspruchsvollen Zeitplan: Im Januar nächsten Jahres soll alles fertig sein. (mz/Andreas Richter)